Einsamkeit hat viele Gesichter. Manchmal fühlt man sich einsam, obwohl man von Menschen umgeben ist. Oder man ist alleine, fühlt sich aber trotzdem mit der Welt verbunden. Vielleicht sogar gerade dann. Diese 10 Romane und Essays beleuchten das Thema Einsamkeit aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Mal schmerzhaft, mal tröstlich. Und oft beides zugleich.
1. Olivia Laing: Die einsame Stadt
(19Bewertungen)15
Buch (gebunden)
24,00 €
Darum geht es: Mit Mitte dreißig zieht Olivia Laing nach New York City, weil dort der Mann lebt, den sie liebt. Kaum ist sie angekommen, geht die Beziehung in die Brüche, und sie sitzt allein in ihrem kleinen Apartment - so einsam wie noch nie in ihrem Leben. Um sie herum feiern die Leute ausgelassen, hören Jazz und amüsieren sich. Doch bald entdeckt sie, dass sie mit ihrer Einsamkeit nicht allein ist. Vielen Kunstschaffenden vor ihr ist es in New York genauso ergangen. Hätte Edward Hopper sonst sein bekanntestes Bild malen können, die "Nachtschwärmer"? Jene drei Menschen, die allein am Tresen einer Bar hocken? Mitreißend erzählt Olivia Laing die Lebensgeschichten großer Künstler*innen in New York und zugleich von sich und einem Gefühl, das wir alle kennen.

Darum lieben wir dieses Buch: "Die einsame Stadt" ist ein Buch darüber, wie sich Einsamkeit in einer Großstadt wie New York anfühlt. Es versammelt unglaublich gut erzählte Künstler:innengeschichten, die spannender nicht sein könnten. Viele von ihnen standen außerhalb der Gesellschaft, weil sie von der Norm abwichen, extrem schüchtern oder krank waren. Diese überraschenden Einblicke in das Leben New Yorker Künstler:innen wie Andy Warhol, Edward Hopper, David Wojnarowicz, Henry Darger und anderen sind absolut faszinierend.
Jetzt entdecken
2. Daniel Schreiber: Allein
(2Bewertungen)15
Taschenbuch
12,00 €
Darum geht es: Zu keiner Zeit haben so viele Menschen allein gelebt, und nie war elementarer zu spüren, wie schnell das selbstbestimmte Leben in Einsamkeit umschlagen kann. Aber kann man allein überhaupt glücklich sein? Und warum wird in einer Gesellschaft von Individualisten das Alleinleben als schambehaftetes Scheitern wahrgenommen?

Darum lieben wir dieses Buch: Daniel Schreiber brachte seinen Essay "Allein" während der Pandemie heraus. Er wurde zum Bestseller. Darin geht er dem Spannungsverhältnis zwischen dem Wunsch nach Rückzug und Freiheit und dem nach Nähe, Liebe und Gemeinschaft auf den Grund und greift dabei auf eigene Erfahrungen sowie philosophische und soziologische Ideen zurück. Ein absolut lesenswertes Buch über Einsamkeit und Alleinsein.
Jetzt entdecken
3. Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit
(1095Bewertungen)15
Taschenbuch
14,00 €
Darum geht es: Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.

Darum lieben wir dieses Buch: "Vom Ende der Einsamkeit" ist ein sehr tiefgründiges Buch über Einsamkeit, Tod, Liebe und die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Benedict Wells gelingt es, komplexe psychologische Entwicklungen in einer schlichten, fast beiläufigen Erzählweise zu verdichten. Die perfekte Balance zwischen Zugänglichkeit und Tiefe. Einer der melancholischsten (Liebes-)romane, die wir kennen.
Jetzt entdecken
4. Daniela Krien: Mein drittes Leben
(306Bewertungen)15
Buch (gebunden)
26,00 €
Darum geht es: Sie hat alles gehabt und alles verloren: Sekunden der Unachtsamkeit kosten ihre einzige Tochter das Leben. Tief sieht Linda in den Abgrund und wäre beinahe gefallen, doch da sind hauchfeine Fäden, die sie halten - die Hündin Kaja, die steten Handgriffe im Garten, das Mitgefühl für andere. Wie viel Kraft in ihr steckt, ahnt sie erst, als sie zurückfindet in einen Alltag und zu sich selbst.

Darum lieben wir dieses Buch: Dieser Roman ist sprachlich und psychologisch wahnsinnig eindrücklich geschrieben und eignet sich für alle, die es gerne melancholisch mögen. Wie ist es, wenn das Leben wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt? Definitiv keine leichte Kost, denn Themen wie Tod und Krankheit und Einsamkeit sind darin omnipräsent. Gleichzeitig ist es aber auch eine Mut-machende Geschichte, die zeigt, dass man trotz tragischer Schicksalsschläge Glück finden kann.
Jetzt entdecken
5. Joan Didion: Das Jahr magischen Denkens
(70Bewertungen)15
Taschenbuch
14,99 €
Darum geht es: Die große amerikanische Schriftstellerin Joan Didion schreibt über die Trauer nach dem Tod ihres Ehemannes und über ihren Versuch, das Unfassbare begreiflich zu machen. Ein sehr offenes, sehr persönliches Buch, das zugleich von beeindruckender Allgemeingültigkeit ist. Joan Didion wurde dafür in den USA mit dem National Book Award ausgezeichnet.

Darum lieben wir dieses Buch: "Das Jahr magischen Denkens" von Joan Didion geht durch Mark und Bein. Ein schonungslos offenes Buch, in dem sie sich selbst unter die Haut kriecht und damit in die absolute Introspektion geht. Messerscharf beobachtet und nahezu lyrisch zu Papier gebracht. Unbedingt lesen!
Jetzt entdecken
6. Marlen Haushofer: Die Wand
(946Bewertungen)15
Taschenbuch
13,99 €
Darum geht es: Eine Frau will mit ihrer Cousine und deren Mann ein paar Tage in einem Jagdhaus in den Bergen verbringen. Nach der Ankunft unternimmt das Paar noch einen Gang ins nächste Dorf und kehrt nicht mehr zurück. Am nächsten Morgen stößt die Frau auf ein unsichtbares, glattes, kühles Hindernis - eine unüberwindbare Wand, hinter der Totenstarre herrscht. Abgeschlossen von der übrigen Welt, richtet sie sich inmitten ihres engumgrenzten Stücks Natur und umgeben von einigen zugelaufenen Tieren aufs Überleben ein.

Darum lieben wir dieses Buch: "Die Wand" gehört mittlerweile zu den modernen Klassikern. Wer den Roman liest, begegnet einem Werk, das gleichzeitig Überlebensgeschichte, Gesellschaftskritik und philosophische Reflexion ist. Marlen Haushofers Erzählstil ist so nüchtern geschrieben, dass er gerade dadurch eine große Sogwirkung entfaltet. Besonders ist die unerbittliche Konzentration aufs Wesentliche, mit der Haushofers Erzählerin Fragen stellt, die bis heute aktuell bleiben.
Jetzt entdecken
7. Jessica Anthony: Es geht mir gut
(35Bewertungen)15
Buch (gebunden)
23,00 €
Darum geht es: Es beginnt mit einem stillen Protest. Kathleen Beckett entscheidet sich, den ungewöhnlich warmen Novembersonntag anders zu verbringen - den Gottesdienst mit der Familie ausfallen zu lassen und in den Pool zu steigen. Im Wasser treibend, lässt Kathleen ihre verpassten Chancen und Träume an sich vorbeiziehen und rebelliert gegen die Person, die sie in den letzten Jahren war. Währenddessen ist ihr Mann Virgil gefangen zwischen Schuld und Verantwortung und versucht, das eigens gesponnene Netz aus Lügen aufrechtzuerhalten, um die Illusion ihrer Ehe nicht zu gefährden. Doch mit jedem Augenblick, den Kathleen länger im Pool bleibt, droht auch Virgils Fassade zu bröckeln.

Darum lieben wir dieses Buch: Eine herausragende Beobachtungsgabe und ein unaufgeregter Sprachstil zeichnen "Es geht mir gut" aus. Beschränkt auf einen einzigen Tag - einen viel zu warmen Sonntag im November - entfaltet Jessica Anthony ein präzises, experimentelles Porträt über Ehe und Selbstverlust. Was passiert, wenn wir dem innersten Drang, wirklich zu leben, nachgeben? Ein absolut lesenswertes Buch über Einsamkeit inmitten anderer Menschen.
Jetzt entdecken
8. Ottessa Moshfegh: Mein Jahr der Ruhe und Entspannung
(70Bewertungen)15
Taschenbuch
14,00 €
Darum geht es: Oberflächlich betrachtet hat unsere Erzählerin alles, was man sich im Leben wünschen kann: Sie ist jung, schlank, schön, hat gerade ihr Studium an der Columbia University abgeschlossen und lebt in einer Wohnung an der Upper East Side von Manhattan - alles finanziert durch ein üppiges Erbe. Doch in ihrem Leben klafft eine Leere, und sie hat die perfekte Lösung dafür gefunden: Sie will ein ganzes Jahr lang unter Sedierung verbringen - zur Entspannung und um sich vor der Welt zu verstecken.

Darum lieben wir dieses Buch: Wenn Sie Lust auf eine etwas leichtere Geschichte über Einsamkeit haben, ist "Mein Jahr der Ruhe und Entspannung" das Richtige für Sie. Absolut gnadenlos und voller schwarzem Humor seziert Ottessa Moshfegh darin die Oberflächlichkeit der New Yorker Upperclass. Ein durch und durch polarisierender Roman, der dazu anregt, über die heutige Gesellschaft und die psychischen Belastungen, die aus den Erwartungen der modernen Welt resultieren, nachzudenken.
Jetzt entdecken
9. Louise Pelt: Die Anatomie der Einsamkeit
(65Bewertungen)15
Buch (gebunden)
22,00 €
Darum geht es: Journalistin Olive träumt von der ganz großen Geschichte - und davon, endlich ein Zuhause zu finden. Zwar ist sie in einer liebevollen Familie aufgewachsen, aber sie wird das Gefühl nicht los, dass ihr etwas fehlt, um wirklich glücklich zu sein. Können ausgerechnet die Nachforschungen zu dem alten, scheinbar wertlosen Kompass ihrer Großmutter Olive aus ihrer Einsamkeit führen? 20 Jahre zuvor führt Claire ein Leben auf der Überholspur. Aber die Nachricht vom Tod ihrer Schwester Iris wirft sie aus der Bahn. Sie flieht Hals über Kopf auf die kleine Felsinsel, auf der Iris lebte. Dort findet Claire haufenweise Zeichnungen - darunter auch eine von einem alten, scheinbar wertlosen Kompass.

Darum lieben wir dieses Buch: "Die Anatomie der Einsamkeit" ist ein einfühlsamer Roman über Sehnsucht, Mut und Hoffnung. Louise Pelts Sprache ist klar und bildhaft, die wechselnden Zeitebenen fügen sich zu einem spannungsvollen Puzzle. Besonders eindrucksvoll ist, wie sie Isolation und Verbundenheit miteinander verknüpft, etwa in der Beobachtung, dass "einsam" Teil von "gemeinsam" ist. Ein empfehlenswertes Buch über Einsamkeit, das zum Nachdenken anregt.
Jetzt entdecken
10. Anton Weil: Super einsam
(30Bewertungen)15
Buch (gebunden)
22,00 €
Darum geht es: Vito will raus, raus aus seiner arschkalten Wohnung in Kreuzberg. Nur wohin? Zurück an den Atlantik, wo er glücklich war und die Mutter noch lebte? Was mit einem Kater beginnt, entpuppt sich zwischen Ladendiebstahl und Mut anküssen als schonungslose Suche nach den Wurzeln seiner Einsamkeit.

Darum lieben wir dieses Buch: Anton Weil erzählt von den großen Themen seiner Generation: von Vereinzelung, Sexualität und Liebe, von Trauer und Aufbruch. Ein Feuerwerk des Erzählens, immer kurz davor, alles in die Luft zu sprengen, ein bunter Zirkus an Lügen und falschen Fährten, eine wilde Irrfahrt durch die Psyche einer ganzen Generation, ein hoffnungsvolles Aufbrechen und eine Liebeserklärung an das echte Leben.
Jetzt entdecken