Die grosse Leistung von Sepp Malls Roman ist es, genau jene Übergänge zu zeigen, in denen das ungelöste Private unversehens öffentlich wird. Dass das explosionsartig in mehrfachem und auch in tragischem Wortsinn geschieht, gehört zu Malls Metaphorik, die bis ins Detail stichhaltig bleibt. All das wird auch durch den poetischen Zugriff nicht verwässert. Ganz im Gegenteil. Minuziös und mit grosser Empathie beschreibt Sepp Mall die Gesten seiner Figuren. Er arrangiert aus gesichtslosen Stadtrandsiedlungen, aus Mopedfahrten, ersten Fernsehern und Fussballspielen eine Sechziger-Jahre-Wirklichkeit, deren jederzeit greifbare Tristesse bereits von einer Utopie eingeholt zu werden scheint. ... Wenn Joseph Zoderers "Die Walsche" ... das kraftvolle Sittenbild der Provinz war, so ist Sepp Malls Roman ein introvertiertes, aber nicht minder schlagendes Gegenstück.
[Quelle: NZZ, Paul Jandl]
An vielen scheinbaren Nebensächlichkeiten zeigt sich Sepp Malls große Kunst der Erzählung.
[Quelle: Literatur+Kritik, O.P. Zier]
Die Erzählmethode Malls ist gut: aufrichtig, hartnäckig, gelassen, stiftend und stifterisch im besten Sinne.
[Quelle: Südtiroler Tageszeitung, Helmuth Schönauer]
Die Kleinigkeiten machen Sepp Malls Roman aus, die Details, die die Welt einfangen, aufzeichnen, aus denen sich nach und nach die Gesellschaft und die Menschen schälen. Der Autor pflegt eine Sprache, die sich nicht in die Brust wirft, die lyrisch zart ist.
[Quelle: FF Südtiroler Woechenmagazin, Georg Mair]
... ein ausserordentlich feinstofflicher Roman ...
[Quelle: Aargauer Zeitung]
Mit 'Wundränder' nimmt er nun neben Joseph Zoderer, der den Südtirol-Italien-Konflikt in seinen Romanen in aller Direktheit aufarbeitet oder Helene Flöss, die sich weiter zurück in die Geschichte Südtirols begibt, einen festen Platz als Südtirolchronist ein. Die Unterschwelligkeit, mit der die große Politik ins Familienleben einbricht, gibt dem Roman die äußere Spannung, die Schlichtheit des Erzähltons läßt aufhorchen und mitfühlen.
[Quelle: literaturhaus.at, Beatrice Simonsen]
"Wundränder" erzählt sehr viel und genau von der Scheinmoralität des Lebens in dem radikalisierten politischen Klima zwischen beiden Sprachgruppen.
[Quelle: ECHO, Andreas Hauser]
Die Leistung Sepp Malls liegt in seiner distanzierten Erzählweise, welche keine Interpretation der Ereignisse vorgibt. Er urteilt nicht über die Freiheitskämpfer, sondern fokussiert die Menschen in deren Umgebung.
[Quelle: Landshuter Zeitung, Jutta Fenk-Esterbauer]