Geschlossene Gesellschaft

Die Hölle, das sind die anderen. Dieser Satz hat sich in meinem Kopf festgesetzt. Und genau deshalb musste ich Geschlossene Gesellschaft lesen. (Mehr zum Stück:https://love-books-review.com/de/geschlossene-gesellschaft-von-jean-paul-sartre/)Drei Menschen, ein Raum, keine Fenster, keine Spiegel- und keine Ausflüchte. Sartre wirft uns mitten hinein. Kein Feuer, keine Teufel. Nur Worte. Und das macht viel mehr Angst.Ich saß da und habe den Dialogen gelauscht, als wäre ich selbst in diesem Raum gefangen. Jeder Satz trifft. Jeder Blick entlarvt. Es dauert nicht lange, bis klar wird: Hier gibt es kein Entkommen. Nicht vor den anderen. Und schon gar nicht vor sich selbst.Sartres Sprache ist schlicht, aber gnadenlos. Er braucht keine großen Gesten, um uns zu zeigen, wie wir ticken. Wie wir uns gegenseitig quälen mit Erwartungen, Lügen und dem Wunsch, gesehen zu werden.Was mich beeindruckt hat:Das Stück ist so kurz, aber es steckt alles drin. Freiheit, Verantwortung, Selbsttäuschung. Ich habe mich ertappt gefühlt - und gleichzeitig fasziniert.Geschlossene Gesellschaft ist kein Stück, das man vergisst.Es bleibt im Kopf, es arbeitet weiter. Wer den Mut hat, sich selbst in den Spiegel schauen zu lassen - auch ohne Spiegel - sollte es lesen. Sartre zeigt uns, dass die wahre Hölle oft viel näher ist, als wir denken.

Jean-Paul Sartres "Geschlossene Gesellschaft" ist ein klares, intensives Drama