At First Spite

»Now matter how thickly the clouds gathered or how darkly they shadowed the horizon, the sun shove above them. « AT FIRST SPITE wird in der dritten Person mit wechselnder Perspektive zwischen Athena und Matthew erzählt. Die beiden Protas machen im Verlauf der Story sehr viel durch. Ursprünglich war Athena mit Matthews kleinem Bruder verlobt, doch dieser ließ sie einen Monat vor der Hochzeit sitzen - auf das Drängen von Matthew hin. Doch Athena hatte bereits ein Häuschen in der Heimatstadt der Brüder gekauft und so strandet sie dort. Hochverschuldet. Pleite. Hoffnungslos. Dass ihr kleines Spite House ausgerechnet zwischen den Häusern der Brüder steht, ist da nur das Topping auf der Sahnetorte. Athena schmiedet Rachepläne, um an Matthews Nerven zu sägen. Und wir Leser? Wir dürfen uns auf köstliche Unterhaltung freuen. Und darauf, uns selbst in diesen Bookboyfriend Matthews Vine zu verlieben. Schließlich ist er alles andere als so schlimm, wie Athena zunächst denkt ;) AT FIRST SPITE ist bereits das dritte Buch, welches ich von Olivia Dade gelesen habe. Ich kenne ihren Stil, der ein wenig ungewöhnlich ist, und habe ich mich riesig auf die Geschichte gefreut. Auf den seltsamen bis schrägen Humor. Die extrem sympathischen Figuren. Und ich wurde nicht enttäuscht. Stellenweise wurde ich aber überrascht, weil das Buch doch anders war als erwartet. Zunächst einmal möchte ich anmerken, dass ich den Roman natürlich auf Englisch gelesen habe, da er bislang noch nicht übersetzt wurde. Damit war es mein erstes Buch in Originalsprache von der Autorin und das war stellenweise überraschen kompliziert. Obwohl ich inzwischen immer öfter englische Bücher lesen, waren mir viele Worte neu und fremd. Das Lesen fordert viel Konzentration und ich brauchte entsprechend mehr Zeit. Hinzu kommt, dass ich das erste Drittel ein bisschen langatmig empfand. Nicht direkt langweilig, aber eben auch nicht komplett packend. Doch AT FIRST SPITE ist ein Buch, bei dem sich Ausdauer lohnt. Eine weitere Sache, die mich überrascht hat, war die grundsätzlich ziemlich ernste Stimmung im Buch. Versteht mich nicht falsch, die Story ist durchaus gewohnt schräg und die Romantik zuckersüß. Aber die Thematik ist wirklich berührend und nimmt einen mit. Es geht nämlich um mentale Gesundheit, genauer gesagt Depression, was im Buch nicht nur erwähnt, sondern thematisiert und beschrieben wird. Ich sage das explizit dazu, weil das Buch einem in schlechten Zeiten sehr nahe gehen kann und eben nicht (nur) die lustige Lektüre für zwischendurch ist. Zugleich möchte ich unbedingt betonen, wie wundervoll Olivia Dade mit der Thematik umgeht. Man spürt richtig, wie sehr ihr die Figuren und diese Thematik am Herzen liegen und aus Erfahrung kann ich bestätigen, dass ihre Darstellungen und Erklärungen absolut authentisch sind. Und sie schafft es trotz dieses Ernstes, eine Geschichte zu erzählen, die hundertprozentig Lovestory ist und einen zum Schmunzeln, Kichern und haltlosen Lachen bringt. »With Athena, his thoughst transformed from prose to poetry.« Für mich das absolute Highlight der Geschichte war Matthew. Obwohl ich auch Athena vollkommen ins Herz geschlossen habe und mich super in sie hineinversetzen konnte, ist und bleibt Matthew mein Held. Er hat das softeste Herz, das man sich vorstellen kann und ist sooo süß und aufrichtig, hilfsbereit und rundum liebenswürdig. Auch die Nebenfiguren haben mir total gefallen, weil sie eben so witzig wie lieb sind und ich freue mich schon sehr darauf, dass es noch weitere Bücher aus Harlot's Bay geben wird! Mein Fazit: AT FIRST SPITE ist ein wunderschöner Liebesroman, der vielleicht nicht perfekt ist, aber absolut lesenswert. Ich würde ihn aber wirklich nur dann empfehlen, wenn man geübt im Lesen englischer Bücher ist. Die Geschichte bietet wohl den sweetesten, romantischsten Slowburn und ist damit ein absolutes Muss für Slowburn-Fans. Aber Achtung: Slowburn heißt nicht, dass es hier keinen Spice gibt ;) Die Lovestory konnte mich ebenso überzeugen wie die ernste Thematik und so vergebe ich 4,5 von 5 Sternen.