Sehr unterhaltsam mit überraschend ernsten Themen.
Ein wirklich schönes Buch, das ich sehr gerne gelesen habe. Bei Funke erwarte ich inzwischen auch nichts anderes mehr, weil ich bisher all ihre Bücher geliebt habe, aber trotzdem war's schön, dass ich auch hier wieder nicht enttäuscht wurde. Sondern sogar eher schon wieder positiv überrascht, denn irgendwie gehe ich an all ihre Bücher mit dem Gedanken, dass es ein nettes kleines Kinderbuch wird, und dann ist es am Ende immer ernster als ich eigentlich dachte, weil Funke dann doch ganz viele Dinge und Probleme aufgreift, vor denen die meisten Kinderbücher eher zurückschrecken würden, aber ihre tun's nicht.Sind die Probleme immer realistisch erklärt? Nein. Werden die Bücher dadurch zwingend total düster oder so? Auch nicht. Habe ich immer das Gefühl, dass alles total kindgerecht aufgearbeitet wird? Nicht wirklich, es ist eher eine Art Idee des Problems, das in einem fantastischen Setting aufgegriffen wird. Aber denke ich, dass die Art, wie sie es macht, sich für ihre Kinderbücher eignet und sie gut in die entsprechenden Bücher und ihre Geschichten hineinpassen? Absolut. Ich glaube, ich hatte es bisher kein einziges Mal, dass ich irgendwas bei ihr wirklich komplett fehl am Platz fand, und die Art, wie sie "echte" Schwierigkeiten in nicht immer ganz echte Welten einbaut hat mich auch hier wieder überzeugen können. Auch wenn es diesmal mit dem Schauplatz Venedig natürlich mehr echte Welt war, als in einigen anderen Büchern, aber trotzdem ist der Ansatz nach meinem Gefühl oft ein eher fantastischer oder märchenhafter, der in Funkes Stil aber sehr schön zur Geltung kommt.Abgesehen von den ernsten Themen hat mich aber auch der Rest überzeugen können. Die Figuren waren alle sehr menschlich und lebendig, mit nicht immer realistischen Hintergründen, Beweggründen oder alltäglichen Eigenschaften, aber für die Geschichte haben sie wie so oft richtig schön funktioniert, und ich fand, dass man den Unterschied der einzelnen Charaktere super gemerkt hat, sodass ich auch an keiner Stelle wirklich überrascht war, was die Wendungen oder Handlungen betraf. Hat am Ende jed Person bekommen, was sie verdient hat und/oder wollte? Fraglich, aber genau das trägt für mich irgendwie auch zum magischen Gefühl der Geschichte bei.Ich hatte auf jeden Fall eine Menge Spaß und fand die Geschichte richtig schön, und ein bisschen schade ist es schon, dass ich sie nicht viel früher gelesen habe, denn ich glaube als Kind hätte mich das Buch wirklich noch mal viel mehr überzeugt, als es das ohnehin schon getan hat.