Der alte Gietmann ist tot....ausgeblutet wie ein Stück Vieh....So stellt sich dem Kommissar Böhm und seinen Helfern die Situation dar, als sie an den Tatort gerufen werden....in einem idyllischen Örtchen am Niederrhein. Am gleichen Tag erscheint bereits die Todesanzeige! Hier stimmt etwas nicht. Darin sind sich alle einig....Und es dauert nicht lange, da taucht die zweite Leiche auf.Schnell stoßen die Polizeibeamten auf Ungereimtheiten und Lügen. Alle Fäden laufen scheinbar an einen Punkt zusammen: 4 Mitglieder des örtlichen "Stammtisches" hüten wohlweislich ein lange gehütetes Geheimnis.Mechtild Borrmann erzählt hier eine Geschichte über Rache, Intrigen und Kumpanenschaft innerhalb einer Dorfgemeinschaft.Die Grundidee und der Plot waren interessant. Die agierenden Charaktere wurden ebenfalls gut in Szene gesetzt. Besonders gefallen haben mir hier die Polizeibeamten, an der Spitze Peter Böhm als Leiter der Abteilung und seine beiden Adjudanten Joop van Oss und dessen ewiger Widersacher Achim Steeg. Es war amüsant zu sehen, wie bei den Ermittlungsarbeiten systematisch das gesamte Dorf umgekrempelt wurde....Böhm ernsthaft und akribisch....van Oss und Steeg trotz ihres ständigen Gezänks genauso effektiv wie ihr Chef.Borrmann gibt einen unheilvollen Einblick in die Verschworenheit einer dörflichen Gemeinschaft, die selbst vor einem jahrelang zurückliegenden Verbrechen nicht halt macht.Die Ausarbeitung der Charaktere fand ich besonders gelungen.Der Plot war zwar in einigen Punkten sehr vorhersehbar. Dennoch handelt es sich hier um einen lesenswerten Krimi auf zwei Zeitebenen.