Die unglückliche erste Liebe eines 15jährigen Jungen, dessen Vater zu früh starb und dessen Mutter über ihren Verlust nie hinwegkam.Die unerfüllte Sehnsucht nach Liebe einer alleinerziehenden 35jährigen Mutter, deren Mann sie verließ und deren Liebhaber nur größere Löcher in ihre Seele reißen.Eine 55jährige verheiratete Frau auf der Suche nach dem Stillen ihrer Leidenschaft, die sie in einer überraschenden Wendung der Geschichte auch findet.Und ein altes Ehepaar, dass das Finale ihrer über 50 Jahre andauernden Liebe im gemeinsamen Tod sucht.Vier Geschichten über die Liebe, die ihre Gemeinsamkeit in der Woche des 14. Juli (dem französischen Nationalfeiertag) des Jahres 1999, im französischen Badeort Le Touquet, haben.Für ein Sommerbuch ist der Inhalt für meinen Geschmack ganz schön schwere Kost. Geschichte 1 und 2 sind voller Melancholie und Schwere. Der Liebeskummer, die Verluste und unerfüllten Träume sind wirklich greifbar. Aber die drückenden Stimmungen der Protagonisten haben es mir ziemlich schwer gemacht, mich in das Buch fallen lassen zu können.Geschichte 3 war mein persönlicher Favorit. Anstatt eines Endes, enthüllt sie im Laufe der Zeit einen Neuanfang und eine Zukunft.Geschichte 4 ist mit ihrem unausweichlichen Ende, auf Grund des Alters, zwar einerseits sehr romantisch, aber da man aus den Geschichten davor, die bereits kleine Vorausschauen darauf bieten, weiß, worauf sie hinauslaufen wird, überwiegen auch hier Düsternis und Traurigkeit.Überhaupt findet man in jeder Geschichte Verknüpfungen und Begegnungen zu den jeweils anderen. Diesen roten Faden habe ich als sehr angenehm, die anderen Perspektiven als spannend empfunden. Das Buch ist tiefgründig, voller Gefühle, im Aufbau und der Erzählweise anspruchsvoll. Manchmal ist es nur ein Satz, der die Wendung herbeiführt oder die Verknüpfung herstellt. Aber, wie bereits gesagt, auf Grund der überall durchscheinenden Melancholie ist es für mich kein Sommerbuch für leichte Lesestunden in lauen Sommernächten. Lest es im Herbst, wenn die Blätter fallen und die Nebel aufziehen. Immerhin der französische SongHors Saison, der sich durch das ganze Buch zieht, und der wirklich wunderschön ist - hört ihn beim Lesen - passt perfekt zur Gesamtstimmung des Buches 4 Sterne