"Falschaussage" von T. Christian Miller und Ken Armstrong ist ein Buch, das aus zusammengetragenen Daten, Fakten, Vernehmungsprotokollen und Aussagen (hauptsächlich von Marie selbst) basiert. Zusammengetragen haben es die beiden Journalisten, die zuerst separat an dieser wahren Geschichte gearbeitet hatten, dann aber feststellten, dass sie nicht allein an dem Fall dran waren und daher kurzerhand ihre Recherchen zusammentrugen und ein gemeinsames Projekt draus machten. Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch, weil ich die Netflix-Serie "Unbelievable" sah. Die Serie war unfassbar spannend und daher besorgte ich mir das Buch dazu, aus welcher die Serie hervorging. Im Buch (und der Serie) geht es darum, dass die 18-Jährige Marie, die allein wohnt, vergewaltigt wird von einem Mann, der zuvor in ihre Wohnung einbrach. Noch am selben Morgen nach der Tat ging sie zur Polizei und stellte Strafanzeige. Da sie sich nicht so verhielt, wie man es von Vergewaltigungsopfern annahm und Marie in mehreren Pflegefamilien wohnte, bis sie über ein Programm in eine kleine, eigene Wohnung kam, glaubte man ihr nicht. Ihre Pflegemutter gab bei der Polizei Zweifel an, da sie dachte, Marie wolle sich nur wichtig tun. Letztendlich wurde Marie seitens der Polizei unter Druck gesetzt und man sagte zu ihr, sie würde ihre Wohnung verlieren, wenn sie eine Falschaussage mache. Sie solle zugeben, dass sie gelogen habe. Dies tat sie dann auch aus Angst. Der Vergewaltiger trieb weiter sein Unwesen und Jahre später kam die Polizei ihm auf die Spur. Man fand Fotos bei ihm, die er von seinen Opfern gemacht hatte, unter anderem auch von Marie. Damit war klar, dass Marie doch nicht gelogen hatte. Die Polizei entschuldigte sich bei ihr und gab ihr einen Entschädigungscheck für die Gerichtskosten, die sie hatte, über 500 Euro. Sie nahm sich einen Anwalt und verklagte die Stadt im Nachgang immerhin auf 150.000 Euro. Die Geschichte ist unfassbar. Leider muss ich sagen, dass ich das Buch etwas zäh fand. Die Texte waren teilweise zu ausschweifend und sind meines Erachtens ein wenig abgeschweift an manchen Stellen.