Als zweiter Teil der Howl-Saga führt uns "Der Palast im Himmel" in eine orientalisch angehauchte Fantasywelt. Die Geschichte um den Teppichhändler Abdullah und seine Suche nach der entführten Prinzessin Blume-in-der-Nacht verspricht zunächst ein magisches Abenteuer, das leider nicht ganz sein Potenzial ausschöpft.Positiv hervorzuheben sind die kreativen Elemente der Geschichte, wie der zänkische, magische Teppich und die märchenhafte Atmosphäre des orientalischen Settings. Auch das Wiedersehen mit bekannten Charakteren aus dem ersten Band sorgt für nostalgische Momente bei den Lesern der Reihe.Allerdings zeigen sich im Verlauf der Geschichte einige Schwächen. Die Handlung entwickelt sich stellenweise sehr langsam, und den Charakteren mangelt es an der nötigen Tiefe, um wirklich mit ihnen mitfühlen zu können. Während einzelne Szenen durchaus gelungen sind und die kreative Weltgestaltung zu gefallen weiß, bleibt das Gesamterlebnis eher oberflächlich.Insbesondere die emotionale Bindung zu den Protagonisten will nicht recht gelingen, was dazu führt, dass man ihre Abenteuer eher als distanzierter Beobachter verfolgt. Das Leseerlebnis wird dadurch zu einer eher durchwachsenen Angelegenheit, die zwar unterhaltsame Momente bietet, aber keine nachhaltige Faszination entwickelt."Der Palast im Himmel" ist ein Roman mit interessanten Ansätzen und kreativen Ideen, der jedoch unter seiner schleppenden Erzählweise und der mangelnden charakterlichen Tiefe leidet. Für Fans der Reihe mag das Buch einen gewissen Reiz haben, neue Leser werden aber möglicherweise Schwierigkeiten haben, sich wirklich in die Geschichte einzufinden.