Nach den "Chroniken von Alice", die ich regelrecht verschlungen habe, war meine Erwartungshaltung an dieses Buch natürlich hoch. Vielleicht zu hoch. Ich hatte gehofft, dass mich auch diese Geschichte ähnlich fesseln würde, doch leider blieb dieses Gefühl weitgehend aus.Das Setting an sich ist spannend. Man taucht tief ein in diese blutige Welt, lernt die Figuren und ihre Gedanken intensiv kennen. Die Atmosphäre ist super. Man spürt den Alltag, den Wahnsinn, die Gefahren. Aber gleichzeitig fehlte mir persönlich ein klarer Handlungsbogen. Bei "Alice" wusste ich immer, worauf es hinausläuft, es gab eine Richtung, ein Ziel. Hier hingegen wirkte alles etwas ziellos, besonders in der ersten Hälfte zu langatmig, und dann wiederum im letzten Drittel zu überstürzt. Kaum hatte man sich in die Geschichte eingefunden, war sie auch schon vorbei und das Ende ließ mich eher ratlos als berührt zurück.Ich will nicht sagen, dass das Buch schlecht ist. Es hat definitiv seine Momente, besonders für Fans düsterer Fantasy. Aber im Vergleich zu anderen Werken der Autorin blieb dieses für mich auf emotionaler Ebene blasser. Vielleicht lag's an meiner Erwartung.