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Produktbild: Zorn und Stille | Sandra Gugic
Produktbild: Zorn und Stille | Sandra Gugic

Zorn und Stille

Roman

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110 Lesepunkte
eBook epub
10,99 €inkl. Mwst.
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Was heißt es, aus einem Land zu kommen, das es nicht mehr gibt?
Die Fotografin Billy Bana ist eine moderne Nomadin, die ihre Herkunft scheinbar hinter sich gelassen hat. Als ihr Vater stirbt, wird Billy von der Vergangenheit eingeholt, ihrem Aufwachsen als Gastarbeiterkind in Wien: Was wurde aus den Träumen ihrer Eltern? Warum kam es zum Bruch mit ihrer Familie? Und wie konnte ihr kleiner Bruder bloß spurlos verschwinden?
Ein brillant erzählter Familienroman über Freiheit und Verantwortung, Liebe und Verlust, Herkunft und Selbstbestimmung.

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titelseite
Widmung
Motto
Prolog
I. Billy, September 2016
II. Azra, Juli 2008
III. Sima, Mai 1999
IV. Billy, Januar 2018
Verwendete Zitate
Biographie
Impressum

Produktdetails

Erscheinungsdatum
05. August 2020
Sprache
deutsch
Untertitel
Roman.
Seitenanzahl
240
Dateigröße
1,17 MB
Autor/Autorin
Sandra Gugic
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783455009224

Portrait

Sandra Gugic

Sandra Gugic lebt derzeit als freie Autorin in Tel Aviv-Jaffa. Sie schreibt Lyrik, Essays und Prosa. Sie studierte an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ihr Debütroman Astronauten erschien 2015 bei C. H. Beck und erhielt den Reinhard-Priessnitz-Preis. Im Verlagshaus Berlin erschien 2019 ihr Lyrikdebüt Protokolle der Gegenwart. 2020 folgte der Roman Zorn und Stille bei Hoffmann und Campe. Sie war Mitbegründerin des Autor*innenkollektivs gegen Rechts Nazis und Goldmund und des Kollektivs zum Thema Sorgearbeit vs. künstlerische Arbeit Writing with Care / Rage. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt wurden ihr das Heinrich-Heine-Stipendium und der Niederösterreichische Kulturpreis für Literatur zugesprochen.

Pressestimmen

» Zorn und Stille übertrifft das hochgelobte Debüt, Astronauten , noch weit an analytischer Überzeugungskraft und erzählerischer Farbigkeit. « Paul Jandl, NZZ

»Mit präziser Beobachtung erschafft Sandra Gugic das Bild einer Balkan-Gesellschaft, die in jeder Generation neu um ihre Träume kämpfen muss. « Stephan Ozsvath, SWR 2

»Sandra Gugics neuer Roman ist ein Refelktionsangebot zu den großen globalen Fragen unserer Gegenwart. « Miriam Zeh, Deutschlandfunk Büchermarkt

»In Zorn und Stille stehen Bilder für das, was unsagbar ist. Für Verlorenes und Vergangenes, aber auch für die Möglichkeit auf ein neues Leben. « Saskia Trebing, Monopol

»Der Schriftstellerin Sandra Gugi glückt mit Zorn und Stille ein kunstvoller Familien- und Generationenroman. « Sebastian Fasthuber, Falter

»Sandra Gugi s Familienroman ist eine ebenso poetische wie radikale Suche nach dem, was uns ausmacht. « Donna

». . . Sandra Gugi ist mit ihrem zweiten Roman eine Familiengeschichte gelungen, die die Wirklichkeitserfahrungen und -grenzen einer serbischen Gastarbeiterfamilie in Österreich erzählt und auf gelungene Weise illustriert, dass Wahrheit zum einen subjektiv, aber vor allem unverständlich ist, wenn diese Subjektivität sich nicht mitteilt, sondern verschließt. « Lena Baumann, Berliner Morgenpost

»Es ist ein Generationenbuch, das gut in die Zeit passt. Gugi (. . .) schildert darin mit ebenso viel Wut wie Einfühlsamkeit die unterschiedlichen Erfahrungen der ersten und zweiten Zuwanderergeneration. « Doris Kraus, Die Presse

»Zwischen Substandardwohnung und Galerie entwickelt sie eine starke Geschichte über die Sehnsucht und den Willen zum Aufbruch. « Michael Wurmitzer, Der Standard

»Das neue Buch ist sprachlich wesentlich geschlossener und weniger experimentell, schafft es jedoch wie sein Vorgänger auf leisen Sohlen, für sein Thema und seine Figuren zu interessieren. « sda

Bewertungen

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Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon Petris am 29.12.2020
Interessantes Thema, gut geschrieben, allerdings mit einigen Längen. In diese Richtung gibt es Romane, die mich mehr berührt haben.
LovelyBooks-BewertungVon KateRapp am 27.10.2020
Die zerrissene Geschichte zerrissener Menschen, berührend und aus verschiedenen Perspektiven erzählt, führt die Komplexität und Unverständlichkeit der Jugoslawienkriege in ihren Auswirkungen auf die Davongekommenen aus.Biljana Banadinovic heißt jetzt Billy Bana, ist lesbisch, unstet und eine künstlerisch tätige, erfolgreiche Fotografin. Anlässlich des Todes ihres Vaters erinnert sie sich splitterhaft an ihre Kindheit mit ihrem Bruder, an ihre Fremdheit in Wien als Gastarbeiterkind und an die Lücken in ihrer sogenannten Muttersprache anlässlich der Besuche bei den Großeltern in Serbien.Die Jugoslawienkriege, die die bereits in den Siebziger Jahren ausgewanderte Familie in Wien verfolgt, brechen in Form wiederholter anonymer Telefonanrufe: "seid ihr Serben oder Kroaten? Serben oder Kroaten?"  in das Familienleben ein, spaltet die Kinder von den Eltern, macht Heimatgefühle unmöglich."Irgendjemand wollte die Wahrheit in Kategorien stecken, Schwarz und Weiß,Gut und Böse, kein Mensch, nur die Wahrheit von irgendjemand hatte bei ihnen angerufen, während ein Flugzeug über diesem Zuhause hinwegdonnerte, das sich weder in Serbien noch in Kroatien befand, sondern in einer Einflugschneise andernorts in Europa..."Identität ist eins der großen Themen, neben Freiheitsdrang, Verlust, Entwurzelung. Billy fühlt sich nicht serbisch, nicht österreichisch, nicht deutsch, besitzt zwei Pässe aber keine eindeutige Identität. Sie fühlt sich bereits als Teenager eingeengt, verlässt mit siebzehn ihr Zuhause und lässt sich auch später nicht gern in Schubladen stecken. Wer behauptet, Heimat sei da, wo die Familie ist, liegt bei Billy, Bruder Jonas Neven und ihren Eltern völlig falsch. Die Mutter verließ mit dem Vater das Land, um ihrerseits den Eltern und einer arrangierten Ehe zu entkommen. Der Vater trauert der Utopie eines Jugoslawiens hinterher, das es nie gegeben hatte, von dem er sich gewünscht hätte, dass es Milosevic verwirklicht, bis er zum Monster wurde und mit ihm alle Serben. Ein Kollateralschaden des Krieges, dieses Misstrauen einem ganzen Volk gegenüber. Billys Bruder Jonas Neven verschwindet, als er als später, als junger Mann, in Serbien, Bosnien Herzegowina und Kroatien nach seinen Wurzeln sucht.Er verschwindet ebenso unwiederbringlich wie das Jugoslawien seiner Eltern, zurück bleibt die Sehnsucht und sehr verschiedene Erinnerungen. Billy erreicht auch nach der Beerdigung ihres Vaters nur eine oberflächliche Versöhnung mit ihrer Mutter, denn ihre Wut über die Ablehnung ihrer Lebensweise macht sie unversöhnlich. Ein totgefahrener Hase wird zur Metapher der Verdrängung, und die Stille, die durch dieses Verdrängen entsteht, treibt Billy immer wieder von den Menschen weg, in die Einsamkeit, die ihre Anteilnahme an der Welt nur durch den Blick durch die Linse ermöglicht. Isoliert vom wirklichen, realen Leben, zählt sie auf dem Weg ins Flugzeug die Fotos, die sie nicht geschossen hat, nimmt sogar ohne Kamera die Welt nur aus der Distanz war, gerahmt, kommentiert, vorübergehende Eindrücke, die erst später entwickelt werden."Wie erzählt man sein Leben, ohne ICH zu sagen?"Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, doch es ist keine leichte Lektüre. Es hat mich durch die klare Sprache gewonnen und die kunstvolle Auffächerung dieser schwierigen Familiengeschichte. Die Zerrissenheit der Figuren wird beängstigend gut transportiert, ein melancholischer Fatalismus macht sich zwischen den Zeilen breit und die Erkenntnis, dass es wirkliche Sicherheit niemals im Leben geben wird.
Sandra Gugic: Zorn und Stille bei hugendubel.de