Berührende Geschichte mit Längen und wenig TiefeAls wir uns die Welt versprachen ist eine bewegende Geschichte über Freundschaft, Schuld und die lange Reise einer alten Frau, die mit ihrer Vergangenheit Frieden schließen will. Die Idee, eine fast 90-jährige Edna auf eine abenteuerliche Reise über die Alpen zu schicken, ist originell und hat viel Potenzial - besonders, weil sie ein kaum bekanntes Stück europäischer Geschichte in den Mittelpunkt stellt: das Schicksal der sogenannten "Schwabenkinder".Der Schreibstil ist poetisch, teilweise sehr bildhaft, und Ednas treuer Begleiter, der Papagei Emil, bringt eine besondere Note in die Handlung. Auch die Rückblenden in die Kindheit und Jugend sind emotional und gut nachvollziehbar.Allerdings verliert sich die Geschichte stellenweise in Wiederholungen und philosophischen Gedankenschleifen. Die Handlung entwickelt sich nur langsam, einige Nebenfiguren bleiben blass, und manche Wendungen wirken konstruiert. Die emotionale Tiefe, die das Thema eigentlich verdient, wird dadurch stellenweise abgeschwächt.Fazit: Eine rührende Geschichte mit geschichtlichem Hintergrund und schönen Momenten, der jedoch etwas mehr Dynamik und Tiefe gutgetan hätten. Empfehlenswert für Leser*innen, die ruhig erzählte Romane mit historischen Elementen mögen.