Das Cover würde mich im Laden ansprechen und wenn man es genauer betrachtet, fallen einem immer mehr Details auf, die auch in der Geschichte eine gewisse Rolle spielen. Aber für mich ist der Klappentext immer eine wichtige Entscheidungsgrundlage, ob ich ein ein Buch lesen möchte, und dieser verspricht Spannung, Rätsel und Intrigen, was ich liebe.
Im Mittelpunkt steht Teenager Avery, aus deren Sicht die komplette Geschichte erzählt wird. Sie ist eher arm und lebt bei ihrer großen Schwester, als sie von einem steinreichen Unbekannten, Tobias Hawthorne, fast dessen komplettes Vermögen erbt. Ich habe sehr gerne mit Avery gerätselt, warum sie zur Erbin ernannt wurde. Sie ist eine sehr kluge junge Frau mit einem klaren Verstand, die vieles schnell durchschaut. Generell war sie mir sehr sympathisch, weil sie sich schnell der neuen Situation anpasst, ohne sich zu verändern oder sich von dem vielen Geld blenden lässt. Stattdessen denkt sie immer noch an ihren alten Vertrauten und will selbst aktiv werden.
In ihrem neuen vererbten Wohnsitz, einem riesigen Anwesen, leben neben Avery und ihrer Schwester noch die komplette Hawthorne-Familie, die es ihr nicht leicht machen. Ein sehr spannender Gesichtspunkt dieser Geschichte war herauszufinden, welche Ziele die verschiedenen Familienmitglieder verfolgen und wem Avery vertrauen kann oder wem nicht. Am meisten stehen die vier Enkelsöhne im Mittelpunkt, die ungefähr in Averys Alter sind. Der älteste ist der beschützerische Nash, der immer wieder Streuner anschleppt und diesen hilft. Dann kommt der arrogante Grayson, den eigentlich nur die Familie interessiert. Der dritte Sproß ist der draufgängerische Jameson, der immer den nächsten Adrenalin-Schub hinterher jagt. Zum Schluss gibt es noch den erfinderischen Xander, der scheinbar nichts ernst zu nehmen scheint. Alle vier fand ich sehr interessant, wobei bisher Jameson und Xander meine Favoriten sind.
Das komplette Buch hat eine sehr mysteriöse Atmosphäre, weil man eben nicht weiß, wie Avery zu dem Erbe gekommen ist und welche Hintergedanken Tobias Hawthorne damit verfolgte. Dabei stößt Avery mit den Enkeln auf einige Rätseln, die dieser hinterlassen hat und sie zusammen lösen wollen. Es hat Spaß gemacht mitzurätseln, wobei ich häufig mit den Auflösungen überrascht wurde und besonders das Ende hat noch einmal gewisse Fragen aufgeworfen, die neugierig auf die Fortsetzungen macht. Durch die vielen Rätsel wurde die Geschichte nie langweilig, was durch die kurzen Kapiteln noch einmal verstärkt wurde. Außerdem wird Avery ständig verfolgt, sei es von der Presse oder von ihren neuen Mitbewohnern, und vielen ist sie ein Dorn im Auge. Aber auch das Setting sorgte für eine geheimnisvolle Stimmung, denn das Hawthorne-Anwesen ist riesig und verwinkelt mit vielen Geheimgängen.
Insgesamt kann ich das Buch von Herzen empfehlen, denn es ist spannend, mysteriös und unterhaltend. Ich glaube es gibt auch noch ganz viel Potential für die beiden weiteren Teilen, denen ich schon entgegen fiebere, und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Avery und Co.
FAZIT: 4,5/5 STERNEN
Ein Buch zum Rätseln, das Spaß macht