Auf der Suche nach dem Glück - dem von flüchtigen Begegnungen, Mitreisenden und ihr selbst - radelt Mady Host fast 5.000 Kilometer quer durch 10 Länder auf dem Eurovelo 6. Detailreich und wunderschön bebildert nimmt uns die Reisejournalistin mit auf ihrem Weg und lässt uns an ihren Erlebnissen teilnehmen. Sie zeigt aber vor allem eines für mich ganz deutlich auf: es sind die Begegnungen mit Menschen, die eine solche Reise erst zu etwas ganz Besonderem machen. Natürlich sind es auch großartige Eindrücke von der Landschaft, es sind auch Anstrengungen entlang des Weges und es ist auch das Wetter, das ihr aber über weite Teile hold war, aber das wirklich Besondere sind die Menschen, die sich als hilfsbereiter, freundlicher und vor allem glücklicher entpuppen, als man anfangs vielleicht annehmen mag. Auch die Idee des Warentausches, mit der sich die Autorin auf dem Weg gemacht hat und so nochmals zusätzlich Geschichten zu erzählen hat, fand ich genial und zeigt, dass es sich oft lohnt, etwas Ungewöhnliches zu versuchen. Der Schreibstil der Autorin ist offen und sympathisch, doch irgendwie ist bei mir der Funke nicht umgesprungen, dass ich wirklich das Gefühl hatte, hautnah dabei zu sein. Oft ist es bei Reiseerlebnisbüchern so, dass ich beim Lesen denke, direkt neben der Person zu wandern, zu radeln und zu fahren und so direkt mitten im Geschehen bin, doch trotz der guten Beschreibungen und auch der gut gewählten Wörter, konnte ich leider bis zum Schluss nicht eintauchen in die Reise und daher gibt es einen Stern weniger. Andere mögen das anders empfinden und daher gebe ich auf alle Fälle eine Leseempfehlung ab. Informationen und Bilder sind auf alle Fälle gut gewählt und interessant und das Erlebte an sich lässt sich eben nur persönlich bewerten.