DER GEHÄNGTE VON CONACRY, ein Cosy-Krimi in Guinea. Charmant, ruhiger und mit Augenzwinkern erzählt. Konsul Timescu der leicht schrullige Antiheld, erinnert ein bisschen an Poirot, ohne ein Abklatsch zu sein. Aber ... ein (Hobby)Detektiv mit Stil und interessanter Herkunft, die hin und wieder auch thematisiert wird. Man taucht in das tropische Setting ein - spürt Hitze, Politik und das koloniale Erbe Afrikas - all das ohne voyeuristische Exotik, sondern mit humorvoll-satirischem Blick. Und irgendwie fühlt man sich an die TV-Serie DEATH IN PARADISE (oder ähnliche Formate) erinnert. Man fühlt sich wohl in Conacry, auch wenn nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist.Wer ruhige, witzige Krimis mit einem verschrobenen Ermittler mag, findet hier viel Vergnügen. Die Erzählung überzeugt durch eine pointierte Atmosphäre, subtile Ironie und eine Prise politischer Satire. Schnörkellos und unaufgeregt, aber auf eigene Art und Weise spannend. Oh, und manchmal doch ein bisschen sehr brutal (Klavierspielen kann Ihre Gesundheit schädigen ...). Vielleicht wirken die Nebenfiguren etwas blass im Vergleich zu Aurel Timescu, aber so hat dieser nicht wirklich sympathische Mann eine Plattform auf der er brillieren kann ... zumindest für die Länge dieses Romans.Für Freunde des Cosy-Krimis und exotische Schauplätze.