In einem Waisenhaus in Dänemark leben Marit und Eve, zwei junge Mädchen, die darauf warten adoptiert zu werden. Während für Marit die Chance verspielt ist, setzt sie alles daran, damit Eve von einer gut betuchten Familie aufgenommen wird. Es gelingt und durch einen Zufall wird Marit ebenfalls mitgenommen, jedoch als Schneiderin. Was Eve nicht weiß, Marit kann Magie wirken, um zu schneidern. Das Risiko, dass der Firn Marit holt ist jedoch allgegenwärtig weshalb sie ihre Magie nur selten wirken darf, doch wenn sie es nicht tut, werden sie und Eve getrennt...Marit ist eine gute Protagonistin. Sie ist ambitioniert, liebevoll und eine wirklich coole Socke mit eigenem Kopf. Nachdem sie ihre Familie an den Firn und die Mienen verloren hat, steht sie logischerweise allem, was damit zu tun hat kritisch gegenüber. Dennoch will sie sich auch ein eigenes Bild machen und ganz nebenbei versucht sie ihre selbstgewählte kleine Schwester nicht allein zu lassen. Auch die weiteren Charaktere, wie Eve, Brock oder auch Helene sind gut gelungen. Meiner Meinung nach sind die Gedanken und Handlungen gut nachvollziehbar. Generell ist das Zusammenspiel hinsichtlich des Personals schön zu lesen und auch die kleinen Zankereien sind realistisch dargestellt. Zudem ist eine Entwicklung zu erkennen, was für die Kürze des Buches überraschend schön zu lesen war. Die Magie wird hier einmal ganz anders dargestellt, als man sie kennt. Es ist interessant, wie sie funktioniert und was der Firn genau ist. Das wird zwar erst spät erklärt, macht aber für mich Sinn. Die verschiedenen Wirkungsarten und Farben sind ebenfalls passend auf die Charaktere gewählt.Zusätzlich zur eigentlichen Geschichte wird passend dazu der deutsch-dänische Krieg behandelt. Dieser ist wie die Faust aufs Auge in die Geschehnisse gewoben worden und ergänzt an den richtigen Stellen. Da ich so etwas vorher noch nicht in einem Buch hatte, hat mir die Story interessante Erkenntnisse beziehungsweise Erlebnisse beschert. Dänemark in einem anderen Jahrhundert zu erleben war interessant, auch die kurze Bekanntschaft mit Christian Andersen. Der Schreibstil war recht angenehm. Man kann flüssig durch die Story pflügen und auch die Spannung baut sich an den richtigen Stellen auf, bis man beim Finale ankommt. Insgesamt kann ich das Buch für Haus empfehlen ¿