Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
NEU: Das Hugendubel Hörbuch Abo - jederzeit, überall, für nur 7,95 € monatlich!
Jetzt entdecken
mehr erfahren
Produktbild: Im Morgen wächst ein Birnbaum | Fikri Anil Altintas, Fikri Anl Altnta
Produktbild: Im Morgen wächst ein Birnbaum | Fikri Anil Altintas, Fikri Anl Altnta

Im Morgen wächst ein Birnbaum

(9 Bewertungen)15
180 Lesepunkte
eBook epub
17,99 €inkl. Mwst.
Sofort lieferbar (Download)
Empfehlen
»Ich bin mehr als die Projektion der anderen. « das hoch gelobte Erzähldebüt über das Aufwachsen als Sohn türkischer Eltern in Deutschland.

»Eine Geschichte, die mit dem Schweigen bricht, und die deshalb gelesen werden sollte. « (ZDF Info) - Fikri Anil Altintas blickt tabulos auf sich und seine Familiengeschichte zurück, um die Gegenwart besser zu verstehen. Als Sohn türkischer Eltern - sein Vater Türkischlehrer, seine Mutter Reinigungskraft - wächst er in einer hessischen Kleinstadt inmitten von Sozialwohnblocks auf. Die Kindheit ist geprägt von dem drängenden Wunsch, »deutsch« zu sein und der bitteren Enttäuschung über die Realität in Deutschland. Beständig wächst die Sehnsucht, gesehen zu werden und einen eigenen Weg als türkisch-muslimischer Mann zu finden. Dabei ist es vor allem die Beziehung zu seinem Vater, die ihn letztlich vor die Frage stellt: Was bedeutet Männlichkeit überhaupt, und wie kann sie jenseits der Klischees verstanden und gelebt werden? Inmitten von festgefahrenen Narrativen sucht Fikri Anil Altintas nach den Zwischentönen und kommt zu überraschenden und berührenden Einsichten.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
20. April 2023
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
176
Dateigröße
3,31 MB
Autor/Autorin
Fikri Anil Altintas, Fikri Anl Altnta
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783641285746

Portrait

Fikri Anil Altintas

Fikri Anil Altintas, geboren 1992 in Wetzlar, studierte Politikwissenschaften, Ethnologie und Osteuropastudien in Tübingen, Istanbul und Berlin und arbeitet als politischer Bildner und freier Autor. Er schreibt unter anderem für der Freitag, taz und pinkstinks. de. In seinen Texten, Vorträgen und Workshops, u. a. für den Gropius Bau und das ZDF, beschäftigt er sich mit Männlichkeit und Rollenbildern, Privilegien und der (De)-Konstruktion von nicht-weißen, muslimisch gelesenen Männlichkeiten in Deutschland. Auf Instagram schreibt er unter @_faanil über Rollenbilder und bricht mit Sehgewohnheiten und ist ehrenamtlich als #HeForShe Deutschland Botschafter von UN Women Deutschland aktiv.

Bewertungen

Durchschnitt
9 Bewertungen
15
9 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
3
4 Sterne
6
3 Sterne
0
2 Sterne
0
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon Annenas am 14.01.2024
Ein feinfühliger und einfühlsamer Roman über die Familiengeschichte und Männlichkeit
LovelyBooks-BewertungVon Hyperikum am 21.12.2023
Wenn Anil in den Ferien mit seinen Eltern in der Türkei ist, betrachtet er den Birnbaum, den sein Vater damals gepflanzt hat, um Anil daran zu erinnern: wer er ist, wohin er gehört und wohin er wachsen soll.Sein Vater floh 1980, nach dem Militärputsch nach Deutschland. Seine älteste Tochter ließ er zurück. Er fand bald ein Anstellung als Türkischlehrer. Abends spielte er auf der Saz, sang die Lieder über Liebe, Sehnsucht und Freiheit und weinte dabei. Er fand keine Wohnung für seine kleine Familie. Sobald die Leute sahen, dass sie nicht von hier waren, schlugen sie ihm die Türe vor der Nase zu, also blieben sie zuerst einmal im Plattenbau. In den Sommermonaten waren sie am liebsten in ihrem Schrebergarten in Wetzlar, doch nach einigen Einbrüchen, hatte jemand Hakenkreuze an die Türen gesprüht. Statt sich zu wehren schwiegen sie laut, die Angst war größer, als das Bedürfnis nach Gerechtigkeit. Anil verkauft in der Schule, für 70 Cent das Stück, die Lamacun, die seine Mutter buk. Sein Vater sagt ihm streng, er bekäme ab morgen Geld, um sich am Kiosk etwas kaufen zu können, er solle nichts mehr verkaufen, die Lehrer hätten ihn gesehen. Für mich war es ein unbedeutsamer Versuch, ein bisschen Taschengeld zu verdienen. Für ihn war es das bittere Eingeständnis, seinem Sohn und dessen Wünschen nicht gerecht zu werden. S. 60Während Anil heranwächst, versucht er seinen Vater zu verkörpern. Er versteckt seine Tränen, wie sein Vater, spricht nicht über Dinge, die ihm unangenehm sind, wie er. Erst als er seinen eigenen Weg geht und sich Hilfe sucht, um seine tiefe Traurigkeit zu überwinden, spürt er das Gewicht, der elterlichen Erwartungen. Doch er ist nicht bereit zu heiraten, Familie zu gründen, ein Haus in Deutschland, und eins in der Türkei zu bauen. Fazit: Fikri Anil Altinas hat mich berührt. Er hat mir einen Blick auf seine Türkischen Wurzeln gewährt, mir etwas über seine Kultur erzählt. Ich mag die Idee, dass Männer ihre Vorstellung des Männlichseins hinterfragen, sehr. Die Welt wäre ein friedvollerer Ort, würden das mehr praktizieren. Er hat mir verständlich machen können, wie schwierig es ist, seine Heimat verlassen zu müssen und sich einem völlig anderen Kulturkreis anzupassen. Die Zerrissenheit und Einsamkeit, die diese Entwurzelung mit sich bringt sitzt tief und wird an die nächsten Generationen weitergegeben. Die Liebe zu den Eltern und Achtung vor dem Alter berührt mich ebensosehr, weil es etwas ist, das in meinem Land verloren gegangen ist. Ich mag den Schreibstil, der zu Anfang mit ganz einfachen Sätzen daher kommt, und ab Mitte des Buches so wundervoll eigen und blumig wird. Es geht darum, sich jeden Moment zu fragen, ob wir uns in der Unschärfe finden können, oder ob wir ihr entfliehen und loslassen wollen, um uns von dem Gewicht, nie fertig erzählt zu sein, zu befreien. S. 138