MEINUNG:Nachtjagd ist der 6. Band der Anton-Brekke Reihe. Leider habe ich das vorher nicht gewusst oder mich nicht besser informiert. Die Reihe umfasst neun Bände und der Verlag legt jetzt auch noch die früheren Bände neu auf. Ich habe beim Lesen allerdings keinen Nachteil verspürt, dass ich erst bei Band 6 eingestiegen bin.Die Handlung umfasst eigentlich drei Geschichten, die am Ende zusammenlaufen. Wir verfolgen die Geschichte eines Mannes, der in Texas zu Tode verurteilt wurde. Wir begleiten die Ermittler Anton Brekke und Magnus Torp bei der Ermittlung eines aktuellen Mordfalles, der dem flüchtigen Serienmörder Stig Hellum zugeschrieben werden soll und damit ist auch dessen Geschichte Teil des Thrillers. Di erste Hälfte des Buches lässt sich flüssig lesen, aber ist relativ handlungsarm. Der Autor lässt sich hier Zeit für die Geschichte von Nathan, dem zum Tode veurteilten Mann in der USA. Richtige Ermittlungsarbeit beginnt auch erst später, denn Anton hat erst noch mit seiner Entzündung im Hoden zu tun, was ich relativ unnötig fand ständig zu erwähnen. Insgesamt auch ein ziemlich chauvinistischer Charakter, der auch seinem Kollegen Magnus zeigen möchte, wie echte Polizeiarbeit geht. Magnus dagegen ist auch relativ blass, aber trotzdem noch etwas sympathischer. Ab dem letzten Drittel zieht das Tempo dann endlich an, nachdem es die erste wirklich spektakuläre Wendung gibt, die die ganze Theorie nochmal umwirft und langsam beginnen alle Fäden richtig zusammen zu laufen. Ich muss dem Autoren lassen, dass hier ein wirklich kreativer Fall mit vielen Schichten und Beteiligten zusammengebaut worden ist.Großer Kritikpunkt sind für mich die fast ausnahmslos männlichen Charaktere. Weibliche Personen sind die Opfer oder Frauen, die von den männlichen Personen begehrt werden und mit chauvinistisch-sexistischer Verhalten "umgarnt" werden. Allen voran Anton Brekke, der auch noch seinen eigentlich noch einigermaßen sympathischen Kollegen Magnus dazu anstiftet mit seinem doch sehr rückständigen Bild von Frauen. Manche Aussagen und Sprüche fand ich einfach manchmal ekelhaft. FAZIT:Nachtjagd braucht ein bisschen, um die Spannung aufzubauen. Es beginnt erst so richtig letzten Viertel. Es lohnt sich durchzuhalten, weil der Fall wirklich sehr konstruiert ist. Leider ist der Thriller ein sehr männlich geprägter Thriller, was nicht so schlimm wäre, wenn die Frauen darin nicht ausschließlich Opfer oder Objekte der männlichen Begierde wären. Dazu kommen dann noch einige chauvinistisch-sexistische Aussagen, besonders auch von Anton Brekke. Trotz all der Spannung in diesem Thriller ist für mich das wirklich ein Punkt, der mich diese Reihe nicht weiterverfolgen lassen wird.