Atmosphärischer Island-Krimi mit liebenswerten Figuren und Themen, die zum nachdenken anregen!
Im Glanz der Polarlichter bereiten sich die Bewohner der isländischen Westfjorde auf Weihnachten vor, als in einem Fischgehege eine mysteriöse Leiche entdeckt wird. Hildur und Jakob übernehmen den Fall, der bald ungeahnte Kreise zieht. Während überall auf der Insel Gewalttaten geschehen, hat Hildur mit einem Familiengeheimnis zu kämpfen - und Jakob wird in seiner finnischen Heimat sogar selbst eines Doppelmordes verdächtigt.Wie schon in den Vorgängern fällt mir der Einstieg leicht - kleine Rückblicke helfen, die Figuren schnell wieder präsent zu haben. Man könnte die Bände theoretisch unabhängig voneinander lesen, aber ich empfehle, die Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die Entwicklung der Figuren und die Geschichte um Hildurs Schwestern vollständig zu erfassen.Satu Rämös Schreibstil ist erneut wunderbar atmosphärisch. Sofort taucht man in den isländischen Winter ein, zwischen Sagen, Bräuchen und düsterer Stimmung. Besonders spannend fand ich die Einblicke in die Weihnachtsbräuche und die mysteriöse Mordserie, die irgendwie mit der Pferdezucht auf Island verknüpft zu sein scheint.Die unterschwellige Spannung begleitet die gesamte Handlung, doch ab dem zweiten Drittel wird es noch einmal intensiver, als Jakob selbst unter Mordverdacht gerät. Seine Storyline war für mich ein echtes Highlight. Zwar waren die vielen Erzählstränge und Personen zeitweise verwirrend, am Ende fügt sich aber alles stimmig zusammen.Hildur bleibt für mich eine Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt - wie eine gute Freundin, mit der man abends ein Bier trinken möchte. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der direkt Lust auf den nächsten Band macht.¿ Fazit: Ein atmosphärischer Island-Krimi mit viel Sogwirkung, spannenden Wendungen und liebenswerten Figuren - ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!