Roz ist zwar wie alle Mitglieder des Adels von Ombrazia, doch sie hasst die Oberschicht zutiefst - insbesondere weil sie den Tod ihres Vaters verschuldet und ihn in einem Krieg geopfert haben. Als Roz dann herausfindet, dass der Mord an einer jungen Frau bis in die höchsten Herrschaftskreise reicht, sieht sie ihre Chance, der Herrscherkaste zu stürzen. Doch dabei muss sie sich auf Damian verlassen, der ihr als einziger zur Seite steht..."Seven Faceless Saints - Die verbannte Macht" von M.K. Lobb ist der Auftakt eines Fantasy-Zweiteilers, die in der eigens erdachten Welt von Ombrazia spielt. In dieser Gesellschaft gibt es eine strikte Kluft zwischen den Magiebegabten und den Menschen ohne magische Fähigkeiten, was zu einer ausgeprägten 2-Klassengesellschaft führt. Mir hat es gefallen, diese Welt mit ihren speziellen Regeln zu erkunden und die durchaus komplexen Zusammenhänge zu erfassen. Die Bezüge zum mittelalterlichen Italien ist nicht nur durch die vielen italienisch anmutenden Begriffe und Namen gegeben, sondern auch durch einige eingebundene Ideen.Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Protagonisten Roz und Damian erzählt, was es ermöglicht, tiefere Einblicke in ihre Gedanken und Emotionen zu gewinnen. Es gibt aber auch immer wieder kleine Einschübe, in denen andere Charaktere kurz begleitet werden, was dem Spannungsaufbau sehr zuträglich ist. Wie die beiden Hauptfiguren dargestellt werden, ist sehr lebendig und facettenreich geraten. Beide sind sehr unterschiedlich, gleichen sich jedoch in ihrer Willensstärke und ihrem inneren Antrieb.Nachdem zunächst Wert darauf gelegt wird, die Welt und die Figuren darzustellen, nimmt die Handlung Fahrt auf, als eine Reihe von Morden an magiebegabten Personen geschieht. Die dabei eingebauten, starken Krimielemente verleihen dem fantastischen Setting eine sehr individuelle Note. Der Schreibstil von M.K. Lobb ist fesselnd und ermöglicht es, schnell in die Geschichte einzutauchen. Die verschiedenen Perspektiven bieten einen umfassenden Blick auf die komplexe Welt von Ombrazia sowie auf die Dynamik zwischen Roz und Damian.Insgesamt bietet "Seven Faceless Saints - Die verbannte Macht" viele überraschende Wendungen und hält die Spannung bis zum Schluss aufrecht, zumal natürlich noch nicht zu Ende erzählt ist - schließlich folgt schon bald der zweite Band. Trotz einiger langatmiger Passagen ist der Roman spannend und aufregend geraten, insbesondere weil die Welt gelungen ausgearbeitet ist.