Sophia flieht nach dem Tod ihrer Mutter und dem Ende ihrer Beziehung ins griechische Küstendorf Methoni. Dort, wo ihre Mutter viele Sommer verbrachte und malte, sucht sie nun ein verschollenes Gemälde. Sie begegnet dem Fischer Theo, der ihrem Leben eine neue Richtung gibt. ¿¿ Wir erleben die Ereignisse aus Sophias Perspektive. Sie versinkt in Trauer um ihre Mutter und erhofft sich in Methoni endlich Trost zu finden. Sie möchte sich ihrer Mutter näher fühlen, denn schließlich hat diese so viel Zeit in dem idyllischen Dorf verbracht. Für meinen Geschmack lässt sie sich etwas zu schnell von ihrem Vorhaben ablenken und tut insgesamt nicht wirklich viel, um das Gemälde aufzuspüren. Ihre Gefühlswelt wird authentisch dargestellt und dennoch bin ich nicht ganz warm mit ihr geworden. Auf mich wirkte sie teilweise ziemlich egoistisch. ¿Auch Theo ist mir nicht so sympathisch geworden wie ich es mir erhofft habe. Grade zum Ende hin, als es um wichtige Entscheidungen geht, fand ich sein Verhalten eher grenzwertig. Da gab es einige (griechische) Nebencharaktere, die mich mehr in ihren Bann gezogen haben. Natürlich muss auch Sophias Exfreund erwähnt werden: was für ein ekelhafter Typ. ¿Ich liebe das griechische Setting, welches sofort Urlaubsfeeling vermittelt. Die Beschreibungen von Land und Leuten tragen zu einer Wohlfühlatmosphäre bei. Sophia ist Köchin und begeistert sich vor allem für die griechische Küche. Die zahlreichen kulinarischen Details rufen daher besondere Reiselust hervor. ¿¿Wer hier allerdings einen leichten Sommerroman erwartet, muss mit deutlich härteren Themen rechnen. Denn diese Reise nach Griechenland ist sehr viel emotionaler als gedacht. Es geht um die Auseinandersetzung mit Verlust, Trauer und Abschied sowie um Sehnsucht, Liebe, Selbstfindung, Hoffnung und Neuanfänge. Außerdem spielen Unfruchtbarkeit, ein unerfüllter Kinderwunsch sowie Fehlgeburten große Rollen, was ich ziemlich heftig finde. Es gibt dazu keinerlei Triggerwarnung! Zudem gibt es in dem Kontext auch einige medizinische und pflegerische Ungereimtheiten (ich bin Krankenschwester in der Gynäkologie). Insgesamt ist die Handlung leider auch recht vorhersehbar. ¿