Ich war gespannt auf die Fortsetzung und wurde nicht enttäuscht. Wieder ist es Stephanie von Wolff gut gelungen, die damalige Zeit einzufangen. Hamburg 1947 - nach wie vor haben die Frauen zu kämpfen, ihre Familien durch die Zeit zu bringen. Es fehlt weiterhin an vielem. Wenn auch langsam noch einige Männer aus der Kriegsgefangenschaft heimkehren, so sind sie doch nicht dieselben. Aber eines haben viele gemeinsam - sie wollen ihre "alten Frauen" zurück - die, die hinterm Herd standen und sich um die Kinder kümmerten, nicht die, die selbstbewusst durchs Leben gehen, allein Entscheidungen treffen und auch arbeiten wollen. So sind natürlich Probleme vorprogrammiert, was auch Leni, Alice und Elsa miterleben müssen. Doch nicht nur privat haben sie jede so ihr "Päckchen" zu tragen. Auch wenn sie sich auf dem Kiez schon so ihren Namen gemacht haben und vor allem von den Frauen dort geachtet werden, fehlt ihnen oft noch die Anerkennung ihrer Fähigkeiten von ihren Kollegen. Wird sich das im Laufe der Zeit doch noch ändern?Die drei Frauen sind mir irgendwie ans Herz gewachsen. Sie sind authentisch und überzeugend dargestellt. Manchmal fand ich sie in ihrer Rolle als Schutzpolizistinnen etwas zu übertrieben gut dargestellt. Das hat aber insgesamt nichts am Lesefluss geändert. Der Schreibstil ist flüssig und macht auch vor Problemen keinen Halt. Auch wenn es der zweite Teil der Reihe ist, ist das Buch meiner Meinung nach durch Rückblenden auch einzeln lesbar. Von mir gern eine Leseempfehlung.