Sascha ist Nachhaltigkeitsbeauftragter für einen großen Konzern in Hamburg. Seine Frau Anna möchte sich beruflich verändern. Beide beschließen zusammen mit der gemeinsamen Tochter Marie, dem hektischen Großstadtlärm zu entfliehen und ziehen in ein kleines Dorf. Von einem zu kleinen Appartement in ein großes Haus mit Garten. Was man alles mit diesem anstellen kann.... ,,, das denkt sich auch ein Maulwurf und gräbt in schöner Regelmäß9gkeit den Garten um. Erst ist es nur ein Hügel, dann zwei, dann immer mehr...Sascha kann den zerstörten Garten nicht ertragen und rückt dem Maulwurf auf den Pelz. Sascha erinnert mich an Stromberg. Etwas nerdig, Mit seinen abstrusen Ideen, seinen Äußerungen, seinem ganzen Wesen muß man einfach mit und über ihn lachen. Er schießt einige Mal weit übers Ziel hinaus, ist widersprüchlich in seinen Handlungen und Aussagen. Und damit meine Lieblingsfigur des Buches. Anna macht mit ihm ganz schön was mit und das sie noch nicht verzweifelt ist, bewundere ich. Vielleicht liegt das an ihrer Psychologie-Ausbildung? Nichtsdestotrotz wäre ich mit Sascha schon wahnsinnig geworden. Marie ist ein typischer Teenager. Schnell begeistert, mit Sinn für social Marketing und neue Medien, tierlieb, aber eben auch unordentlich und mit vielen Flausen im Kopf. Sie findet den Maulwurf toll und postet regelmäßig auf Instagram neue Maulwurfshaufen - mit wachsenden Followerzahlen. Das Chaos ist perfekt, als neben dem Maulwurfjäger Sascha und der Maulwurfschützerin Marie auch noch Annas Schwiegereltern einziehen, die Polizei ihnen einen Besuch abstattet, die Hecke spricht und ein Nachbar tot aufgefunden wird. Erzählt wird abwechselnd von Anna und Sascha. Durch die unterschiedlichen Denkweisen (Frau/Mann) kommt es immer wieder zu lustigen Szenen, die ich sehr gut nachvollziehen konnte. So möchte Sascha z.B. das Gartenhaus als Lagerraum für diverse Gartengeräte und für eine Werkbank verwenden, während Anna das Gebäude als ihr neues Büro auserkoren hat. Nur weiß der jeweils andere nichts davon... Das Buch ist witzig und kurzweilig geschrieben. Es gibt einige Passagen, an denen ich schmunzeln musste. Manches kenne ich selbst von meiner eigenen Familie (die könnten auch Stromberg heißen), andere Passagen waren einfach so abstrus-nerdig... Den toten Nachbarn hätte es für mich persönlich nicht gebraucht. Für mich schweift das Buch hier ein bisschen zu sehr ab. Fazit: Für Fans von Stromberg und/oder Gartenbesitzer (mit oder ohne Maulwurf), die ein gute Laune Buch für einen kurzweiligen Sonntag auf dem Sofa suchen. Leicht und locker zu lesen, mit einer guten Portion Humor.