Spannung kommt erst spät auf, dafür ist die zweite Hälfte packend. Solider Thriller, aber nicht mein Highlight
Inhalt:Im Mittelpunkt steht Schauspieler Eric Sanders, der nach seinem Auftritt im Münchner Tatort beruflich endlich durchzustarten scheint. Doch während seine Bekanntheit wächst, gerät sein Leben rasant aus den Fugen. Ein Unbekannter beginnt, seine Identität zu übernehmen, zunächst online, dann auch in der Realität. Aus harmlosen Kommentaren und gefälschten Profilen wird plötzlich eine bedrohliche Situation, die Eric mehr und mehr in die Enge treibt. Als er schließlich mit einem Mord in Verbindung gebracht wird, an den er sich nicht erinnern kann, beginnt für ihn ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen die eigenen bruchstückhaften Erinnerungen.Eigene Meinung:Leider konnte mich dieser Thriller nicht vollständig überzeugen. Die erste Hälfte plätscherte für meinen Geschmack zu sehr vor sich hin und hatte nicht die Spannung, die ich sonst bei Strobel erwarte. Die Grundidee ist zwar interessant, aber es fehlte mir an Tempo und echten Nervenkitzelmomenten. Dafür zieht das Buch in der zweiten Hälfte deutlich an, ab da wollte ich unbedingt wissen, wie das alles zusammenhängt, und konnte es kaum noch aus der Hand legen.Mit Eric Sanders wurde ich jedoch bis zum Schluss nicht warm. Seine Persönlichkeit wirkte auf mich an manchen Stellen einfach nicht glaubwürdig. Da half auch der Blick in seine Vergangenheit nicht wirklich weiter, denn trotz der Fokussierung auf ihn blieb die Figur für mich blass. Auch die Nebenrollen fühlten sich eher wie Randerscheinungen an, die ohne viel Tiefe durch die Handlung geschoben wurden.Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen, aber mir fehlte hier und da die Raffinesse, die einem psychologischen Thriller mehr Tiefe verleihen würde.Fazit:Stalker ist für mich ein Thriller mit viel Potenzial, der aber erst spät Fahrt aufnimmt und dessen Figurenzeichnung mich nicht völlig überzeugen konnte. Die zweite Hälfte bietet Spannung und einige packende Momente, kann jedoch die Schwächen des Beginns nicht komplett ausgleichen. Als leichte, schnelle Thrillerlektüre für zwischendurch ist das Buch okay, richtig fesseln konnte es mich jedoch nicht.