persönlicher, ehrlicher Fall
Nachdem ich alle vorangegangenen Teile gelesen habe, wurde der 14. Fall von mir schon sehnsüchtig erwartet, vor allem nach den Vorerwartungen, die aufgrund des Klappentextes geweckt werden. Im Fokus steht diesmal Schröder, der sich von einer ganz anderen Seite zeigt: verletzlich, ernst, deprimiert, er kämpft mit den Dämonen aus seiner Kindheit. Generell hat der aktuelle Teil einen durchwegs melancholischen und ernsten Grundton, obwohl Zorn mit seiner gewohnten Art versucht, Lockerheit und Witz reinzubringen. Auch Edgar trägt dazu bei, er ist momentan im mürrischen Teenageralter. Mir hat diese schonungslos ehrliche Seite sehr gut gefallen, die Charaktere sind für mich noch intensiver und vielschichtiger geworden, als dies ohnehin schon der Fall ist. Die Gespräche und Gedanken über die Vergangenheit von Schröder tragen ebenfalls dazu bei. Etwas gefehlt hat mir diesmal Frieda, die nach ihren schlimmen Verletzungen noch immer im Krankenhaus ist und somit nur von dort aus mit ihrer Expertise unterstützen kann. Aber auch ihr geht es körperlich noch nicht so gut und dies wirkt sich auf ihre Stimmung aus, sodass sie gedämpft wirkt und in diesem Teil etwas zu kurz kommt.Ich finde das Buch nicht geeignet für Leser*innen, die direkt mit dem 14. Teil einsteigen wollen, da ihnen die Beziehungsgeflechte und die charakterlichen Veränderungen aus der Vergangenheit sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung der Beziehungen fehlt und somit der aktuelle Fall nicht richtig eingeordnet werden kann, daher unbedingt zumindest ein paar der vorigen Teile vorab lesen.