Es war leider so flach
2,5/5 ¿¿Athalia will eigentlich nur eins: wieder eine Beziehung zu ihrem Zwillingsbruder Henry aufbauen. Doch statt Therapie oder ehrlichem Gespräch entscheidet sie sich für einen ziemlich fragwürdigen Plan: fake-dating mit Henrys Erzfeind Dylan McCarthy, dem Posterboy des Campus. Was harmlos beginnt, ein Deal mit klaren Regeln, eskaliert schnell zu emotionalem Chaos, viel Drama und der Frage: Was, wenn aus Fake plötzlich echt wird? ¿¿Man merkt dem Buch an, dass es aus einer Fanfiction kommt. Der Ton ist locker, die Kapitel kurz, die Dialoge oft flott, aka: das Buch liest sich schnell weg. Aber dadurch bleibt alles extrem oberflächlich. Kaum Charakterentwicklung (oder überhaupt Charakteraufbau), kein Einsteigen in die "Welt", nicht wirklich Tiefe. Es fühlt sich an, als würde vorausgesetzt, dass man die "Welt" und alle Dynamiken schon kennt, was in einer Fanfic logisch ist, in einem eigenständigen Roman aber einfach nicht reicht. Ich hab einfach an zu vielen Stellen gemerkt, dass das Buch mal eine Fanfiction war und davon bin ich kein Fan. ¿¿¿¿¿¿¿Dylan war süß, zugewandt, eine Green Flag, was ich sehr mochte, aber er war leider komplett generisch. Man bekommt keine Ahnung, wer er eigentlich wirklich ist. Athalia hat mich leider massiv genervt. Emotional unreif, passiv-aggressiv, ständig dramatisch ohne echten Grund. Ihre Entscheidungen waren oft einfach nur unlogisch oder aufgesetzt. Der Bruder? Komplett blass. Die Nebenfiguren? Klischees auf zwei Beinen. (view spoiler) ¿¿Die erste Hälfte war noch okay. Der "wir tun so als wären wir zusammen"-Plot hatte Potenzial. Ich war bereit für Slowburn und Familienversöhnung. Was ich bekommen habe, hat mich einfach nicht happy gemacht, i am so sorry. Der Konflikt zwischen Athalia und Henry? Wurde nicht wirklich bearbeitet, sondern einfach abgehakt. Die Romanze? War mir zu gewollt, zu konstruiert. Die Regeln des Fake-Datings? Gab's, aber wurden entweder vergessen oder sinnlos gebrochen. ¿Ich wollte dieses Buch mögen. Ehrlich. Das Cover ist cute, die Idee hat was, und ich bin inzwischen wirklich zu haben für gut gemachtes Fake-Dating. Aber nach und nach hat mich alles rausgerissen. Ich hatte das Gefühl, ich lese einen ersten Entwurf, keine finale Geschichte. Nichts hatte wirklich Substanz, alles drehte sich um Athalia, die sich benimmt wie eine 15-Jährige, während sie angeblich an der Uni ist. Viele Bücher haben als Fanfictions angefangen. Aber hier wurde der Sprung zum vollwertigen Roman meiner Meinung nach nicht geschafft. ¿¿Fazit: Wenn du ein Fanfic-Feeling suchst, bei dem du nicht zu sehr hinterfragst, warum jemand gerade so handelt: okay, why not. Band 2 und 3 leider ohne mich. ¿¿¿¿¿