Norwegens ehemalige Justizministerin Clara Lofthus lebt seit 5 Jahren in Kenia und hat dort eine Schule aufgebaut, in der auch arme Kinder die Chance auf Bildung erhalten. Doch gerade an dem Tag, an dem der norwegische Entwicklungsminister die Schule besucht und es um neue finanzielle Hilfen geht, wird die Schule von Terroristen überfallen und es gibt ein Blutbad. Clara behält während des Überfalls einen klaren Kopf und rettet viele ihrer Schüler. Diese Heldentat bringt sie auch in Norwegen wieder in die Schlagzeilen und als sie kurze Zeit später wieder in Oslo ist, reißen sich die Medien um Interviews mit ihr und ihr wird sogar erneut der Posten der Justizministerin angeboten.
Allerdings gibt es auch Menschen, die sich von Claras strahlendem Äußeren nicht blenden lassen. Axel, ihr Lebenspartner und bester Freund ihres verstorbenen Ehemanns, wird vor ihr gewarnt. Als dann auch noch die Leiche der seit 5 Jahren vermissten Geliebten ihres verstorbenen Mannes auftaucht, verbeißt sich der investigative Journalist Erik Heier für seinen neuen Podcast in den Fall und stößt auf Spuren, die zu Clara führen. Wird es ihm gelingen Beweise zu finden und damit Claras dunkelste Geheimnisse ans Licht zu bringen?
Düsteres Tal ist nach Tiefer Fjord und Dunkler Abgrund der dritte Teil um die Hauptfigur Clara Lofthus. Ich begann die Reihe vor mehr als einem Jahr mit dem zweiten Teil und las dann kurze Zeit später auch noch den ersten. Beide gefielen mir sehr gut. Daher freute ich mich auch riesig, dass ich den dritten Teil wieder für Vorablesen lesen durfte. Erneut fand ich den Schreibstil als sehr flüssig. Wieder ist die Geschichte in kurzen Kapiteln, abwechselnd aus den Perspektiven von verschiedenen Protagonisten geschrieben. Wobei die Kapitel aus der Perspektive von Clara in der ersten Person und die aus den Perspektiven ihres Lebensgefährten Axel sowie die des Journalisten Erik Heier in der dritten Person erzählt werden.
Obwohl ich mich anfangs nicht mehr wirklich an die Geschehnisse aus den vorangegangenen Teilen erinnern konnte und der Einstieg mit Ereignissen in Kenia diese auch nicht sofort zurückbrachten, konnte ich der Handlung, die nach einem turbulenten Anfang auch hier wieder eher gemächlich voranschritt, immer folgen. Ich empfand auch zu keiner Zeit Längen, sondern tauchte schnell wieder tief ein und verfolgte sie mit einer morbiden Faszination. Die Persönlichkeit von Clara ist nämlich unglaublich gespalten. Einerseits kämpft sie für durchaus richtige und wichtige Ziele, andererseits hat sie eben auch keinerlei Skrupel Menschen, die diesen Zielen im Weg stehen, gnadenlos aus dem Weg zu räumen. Selbst solche, die ihr eigentlich viel bedeuten und solche, die das nicht tun, erst recht.
Gefallen hat mir die erzählte Geschichte vom Anfang bis zum Schluss. Ich bin mir nach diesem jedoch nicht sicher, ob sie auch tatsächlich schon auserzählt ist. Falls ja, kann ich mit dem Ende durchaus leben. Falls nicht, würde ich eine weitere Fortsetzung definitiv auch wieder unbedingt lesen wollen. Ich kann daher auch für dieses Buch wieder eine klare Leseempfehlung abgeben, rate dabei aber interessierten Lesern, die die beiden Vorgänger noch nicht kennen, alle Teile in der richtigen Reihenfolge zu lesen.