Nachdem ich kürzlich wieder in Grandmaster of Demonic Cultivation eingetaucht bin, war ich erneut total im Danmei-Fieber - und Thousand Autumns hat mich mit dem schönen Cover und der vielversprechenden Story sofort angesprochen.Der Einstieg war allerdings nicht ganz leicht: Man wird gleich zu Beginn mit sehr vielen Namen, Clans und historischen Begriffen überhäuft - gerade die chinesischen Namen und die verschiedenen Fraktionen können anfangs ziemlich überwältigend sein. Aber sobald die eigentliche Handlung beginnt, hat mich das Buch wirklich gepackt.Die Geschichte beginnt damit, dass Shen Qiao während eines Kampfes von einer Klippe stürzt und von Yan Wushi gefunden wird - einem sehr zynischen, berechnenden Sektführer, der ihn nicht aus Güte aufnimmt, sondern weil er ihn als "interessantes Studienobjekt" betrachtet. Shen, durch den Vorfall fast blind und schwer geschwächt, lehnt Yan Wushis Angebot, sich ihm anzuschließen, zunächst ab und zieht allein weiter. Trotz seiner körperlichen Schwäche begegnet er der Welt mit Güte und Würde - und das zieht die Aufmerksamkeit vieler Charaktere auf sich (nicht immer mit guten Absichten). Yan Wushi lässt ihn jedoch nie ganz los und taucht immer wieder auf - oft mit eigenen, undurchsichtigen Plänen.Was mich besonders begeistert hat, ist die komplexe Beziehung zwischen Shen und Yan: Die Dialoge sind oft bissig, es gibt viel subtile Spannung und ein durchgehendes Teasing zwischen den beiden. Yan ist ein absolut zynischer Charakter, der versucht, Shens Ideale zu erschüttern - was zu vielen spannenden und manchmal auch unvorhersehbaren Situationen führt. Besonders gelungen fand ich auch, wie Shen mit schwierigen Momenten trotz seiner Fragilität umgeht - zum Beispiel, als er fast verschleppt wird, weil andere ihn für "verkaufbar" halten. Shen ist auch kein typischer Heldencharakter. Er war zwar ein angesehener Clanführer, aber nach seiner Niederlage und dem Sturz, bei dem er fast gestorben wäre, ist er körperlich stark eingeschränkt und muss sich erst mal wieder neu im Leben orientieren.Mein Fazit: Die Charaktere sind mir schon jetzt ans Herz gewachsen, und ich bin gespannt, wie sich die Beziehung zwischen ihnen weiterentwickelt. Vor allem das Ende hat mich mit einem Schmunzeln zurückgelassen.Am Ende des Buches gibt es ein Glossar, in dem man erwähnte Begriffe, Namen und Clan-Zusammenhänge nachschlagen kann - was sehr hilfreich ist.