In Mountains Made of Glass geht es um Gesela, die, nachdem sie unwissentlich einen Prinzen getötet hat, dazu verbannt wird, bei Casimir zu leben. Er bietet ihr einen Deal an, wenn sie seinen Namen errät, ist sie frei. Casimir macht das aber nicht aus Nettigkeit, er verfolgt sein eigenes Ziel.
Diese Novella wurde zuerst geschrieben, was man merkt. Ich finde, im Vergleich zur zweiten ist einiges zu viel und etwas unausgereift. Gesela und Casimir mochte ich nur teilweise, weil ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte beziehungsweise mich das hin und her gestört hat. Der Märchenaspekt ist interessant, jedoch hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Autorin einfach so viele Märchen und Merkmale von diesen in die Geschichte packen wollte wie möglich. Wenn man das etwas gekürzt hätte und stattdessen etwas mehr Gedanken in die Charaktere oder in die Handlung gesteckt hätte, wäre das Gesamtbild runder gewesen.
In Apples Dipped in Gold geht es um Samara, die von ihren Brüdern flieht und dabei von Lore entführt wird. Die beiden haben sich bereits in der Vergangenheit getroffen, doch Samara erkennt Lore nicht. Lore hingegen erkennt sie, denn seit sieben Jahren kann Lore nur an sie denken. Er kennt einen Weg, wie er sie vergessen kann, dafür braucht er aber die Hilfe von einer weiteren Person und die ist Samara selbst.
Diese Novella hat mir richtig gut gefallen. Mir sind die Charaktere sympathischer gewesen und auch die Handlung an sich ist für mich interessanter und unterhaltsamer gewesen. Außerdem wurde der Märchenaspekt und die spicy Szenen etwas heruntergeschraubt, was der Geschichte gut getan hat.
Der Schreibstil in beiden Novellen ist gut und angenehm. Es gibt POVs von beiden Hauptpersonen, was ich gut finde, weil man so einen genaueren Einblick in ihre Gedanken und Gefühlswelt bekommt. Die zweite Novella habe ich an einem Stück gelesen, weil die Geschichte mich fesseln konnte, bei der ersten habe ich mehrere Pausen gebraucht.
Was ich klasse finde, sind die Anmerkungen der Autorin am Ende der Novellen. In diesen erklärt sie, von welchen Märchen sie inspiriert wurde und warum sie sich für bestimmte Dinge entschieden hat. Das ist für mich spannend gewesen, weil man so Einblicke in die Gedanken der Autorin bekommen hat.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne Kurzgeschichten lesen möchte, die von Märchen inspiriert wurden. Alles in allem sind die Novellas gelungen und man wird gut unterhalten, auch wenn einem eventuell nicht alles gefallen wird.