Wir schreiben das Jahr 1910: Marlene und Liv leben zwar beide in Karlskrona, doch bisher hätten ihre Leben kaum verschiedener sein können. Während Liv damit kämpft, dass ihre Ehe seit mehreren Jahren kinderlos bleibt und ihr Ehemann immer ungehaltener wird, muss Marlene nach dem Tod ihres Ehemannes auf See mit den Anfeindungen der anderen Hinterbliebenen kämpfen. Als sich die Leben der beiden Frauen kreuzen, verändert sich alles und nicht nur ein altes Geheimnis wird die Frauen verbinden.Jede Rezension zu einem Corina Bomann Buch startet bei mir gleich: Ich fühlte mich in der Geschichte unglaublich wohl und konnte den Alltag vollständig vergessen. Die Geschichte spielt in einem relativ engen Zeitraum und ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, die für mich alle relevant und gleich spannend waren. Die Kapitel sind sehr kurz, was das Tempo der Ereignisse oft beschleunigen konnte. Neben den Protagonistinnen dürfen wir in Oskars Kopf schauen. Lange bleibt seine Intention nebulös, aber dennoch war er mir unglaublich sympathisch; um es modern auszudrücken: eine absolute green flag. Er war ein Lichtblick in einer Welt voller patriarchalischer Strukturen und voller Szenen, die mir teilweise Wuttränen in die Augen getrieben haben. Es wird von der Unterdrückung der Frau erzählt, aber auch von der Hilflosigkeit, wenn man in einer gewalttätigen Beziehung lebt. Dass Marlene und Liv einen Ort für eben jene Frauen schaffen wollen, hat mich sehr berührt und ich hoffe sehr, dass wir in Band 2 noch ganz viele Szenen im Rosenhag erleben dürfen.Ich kann nicht sagen, welches Buch der Autorin mein Liebstes ist, aber diese Dilogie gefällt mir thematisch unglaublich gut und reiht sich so in meine Sammlung hervorragend ein. Die Autorin ist übrigens auch immer mein erster Tipp, wenn man mal in historische Bücher reinschnuppern möchte, denn die Handlung ist nur wenig von wahren Begebenheiten getrieben, sondern überwiegend fiktiv und man wird nicht mit historischen Fakten überladen.