Skat ist übrigens ein dänischer Name, behauptet jedenfalls eine Suchmaschine. Natürlich gebührt deutschen Eltern, die ihren Sohn Skat nennen wenigstens ein Preis der Stadt Altenburg. Oder man sollte ihnen vielleicht einfach einen Vogel zeigen.Skat jedenfalls soll seine Sommerferien in Cuxhaven verbringen. Im Zug dorthin trifft er auf Luna, die von zu Hause abgehauen ist, weil sie herausgefunden hat, dass ihr Papa nicht ihr biologischer Vater ist. Sie ist sauer auf ihre Eltern. Und die hatten es wirklich schwer, denn wann ist der richtige Zeitpunkt für eine solche Offenbarung? Etwaige Einsichten kann man von einer Elfjährigen allerdings nicht verlangen oder erwarten.Lunas einzige Information ist ein Foto, das ihre Mutter und ihren wirklichen Vater in Cuxhaven zeigt. Dort wohnt übrigens ihre Oma von der Mutterseite, wohin es Luna nun zieht. Skat verspricht Luna seine Hilfe bei der Vatersuche in Cuxhaven. Und davon berichtet dieses Buch. Sein Anfang ist sprachlich etwas holprig, aber dann wird es deutlich besser und durchaus spannend.Man kann ja wirklich froh sein, wenn es noch Kinderbücher gibt, die tatsächliche Probleme thematisieren und in denen niemand hexen oder zaubern kann oder in irgendwelche ausgedachten Parallelwelten flieht um dies und das zu retten. Hier geht es um ein nicht seltenes Problem, das gerne verschwiegen wird. Allerdings ist Luna kein Kuckuckskind, was die ganze Geschichte dann wieder etwas einfacher macht.Ob Lunas und Skats Suche erfolgreich sein wird, kann hier nicht verraten werden. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, weil es nicht lebensfremd ist, sondern spannend und kindgerecht ein echtes Problem und eine verletzte Kinderseele beschreibt.Ach ja, Ringelnatz. Auf der Rückseite des Fotos, das Luna von ihrem Vater zu Hause fand, steht ein Ringelnatz-Wort. Und in Cuxhaven gibt es ein Ringelnatz-Museum. Eine Spur? Ich finde es bemerkenswert, dass die Autorin Schülern der fünften Klasse Kenntnisse über Ringelnatz zutraut. Mich würde das sehr überraschen.