In diesem Thriller passiert unfassbar viel, doch bleibt meiner Meinung nach der Thrill etwas auf der Strecke. Es war für mich weder packend noch mitreißend, sondern 'nur' spannend. Eine Geschichte einer Flucht, die nicht wirklich die Flucht beschreibt, sondern eine Station während der Flucht vor einer ungeklärten Situation weit weit weg.
Was der Autorin sehr gut gelungen ist, sind die zum Teil sperrigen und widersprüchlich handelnden Personen, mit denen die Heldin es zu tun bekommt. Nicht wirklich einordbar, ob nun Freund oder Feind, hängt die Heldin in der Luft und muss sich immer wieder neu orientieren und ihre Handlungen danach ausrichten.
Das Ambiente auf einer abgelegenen Karibik Insel ist zwar als Setting sehr schön, doch kommen Landschaftsbeschreibungen und stimmungsbildende Atmosphärenschilderungen zu kurz. Das Wetter ist zwar handlungsbestimmend, aber nicht wirklich bedrohlich, so wie es auch nicht wirklich paradiesisch ist. Sand und Wasser, mal eine Palme. Kein Seele baumeln lassen an diesem klassischen Sehnsuchtsort.
Auch die ultrareichen Gäste mit ihren schrulligen Macken finden anfangs eine Schilderung, doch es reicht nicht aus, um dem Personal wirklich den letzten Nerv zu rauben. Diese Gäste werden rausgeworfen und das war es dann. Schade. Es wäre schön gewesen, hätte es noch mehr solch schräger Vögel gegeben, die das Geschehen beeinflusst hätten. So konnte sich die Heldin ganz auf die sonderbaren Todesfälle konzentrieren und sehen, wie sie aus dem Plot wieder herauskommt.
Letztlich etwas unspektakulär und der Höhepunkt der Geschichte ist schon vorbei, kaum das er begonnen hat.
Insgesamt eine spannende Geschichte. Allerdings kein Pageturner.