»Das war noch nicht alles, dachte Hanna in der Notunterkunft, da kommt noch mehr, und sie sollte recht behalten. Das war erst der Anfang.«
"Das war noch nicht alles, dachte Hanna in der Notunterkunft, da kommt noch mehr, und sie sollte recht behalten. Das war erst der Anfang."Hannas achtzigjähriges Leben verlief nicht gradlinig, sondern hatte einige harte Proben zu bestehen. Schläge, die das Leben, beeinflussbar oder nicht, bereithält. Eigentlich ist Hanna Blumenbinderin und das mit leidenschaftlicher Begeisterung. Doch ihren Laden kann sie nicht lange weiterführen, denn der aufkommende Nationalsozialismus frisst nicht nur Seelen, sondern auch das Geld der Leute und Blumen werden zum seltenen Luxus. Zudem kommen ihre eigenen Kinder, für die sie eine gute Mutter sein möchte. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verschlimmert die Sachlage drastisch.Das unerträgliche Leid, dem Hanna ausgesetzt ist, raubt immer mehr von ihrem Leben und doch versucht sie selbst in der schlimmsten Misere umsichtig nach vorne zu schauen, um das Beste für ihre Familie zu erlangen.Neben all diesen, schlängeln sich Blumen durch den Roman, der neben deren Schönheit auch das Handwerk von Florist*innen eine würdevolles literarisches Denkmal setzt.Wie viel verträgt eigentlich ein Mensch, bevor er zerbricht?Auf nicht einmal 300 Seiten erzählt Gröschners Roman ein ganzes Leben über mehrere schwierige politische Zeiten hinweg, vom Krieg, der alles bisher Gewohnte zerstört hat und einer Frau, die nicht nur mit mehreren Abtreibungen und den Verlust mehrerer Kinder klarkommen musste.Doch nun zum großen Aber ... Wie gerne hätte ich, wie so viele andere, diesen fulminanten Roman geliebt. Jedoch konnte ich es nicht. Schon gleich das erste Kapitel war für mich sehr verwirrend, sodass ich gar nicht mehr durchblicken konnte, wer jetzt wer ist. Danach wurde es besser. Aber trotzdem konnten mich die Figuren und die Geschichte emotional nicht abholen und blieben für mich ohne Tiefe und nur an der Oberfläche. Insgesamt war es für mich einfach zu viel. Auch wenn ich den Roman gerne gemocht hätte, konnte schlussendlich selbst die mehrmalige Erwähnung Thomas Manns das Ruder für mich nicht mehr herumreißen ...