Ein Hype, dem ich nicht folgen kann
"Es muss schön sein, sich so sicher zu fühlen, dass man keine Angst haben muss, nachts allein unterwegs zu sein oder in das falsche Auto zu steigen."Was für ein Trip war dieses Buch. Als feministischer Horror würde es deklariert. Neuland für mich und gleichzeitig meines erstes Buch von Kiwi Space, dem neuen Imprint des Kiwi Verlags.Da ist Ji-Won eine junge Frau, die gerade ihr Studium beginnt. Sie lebt gemeinsam mit ihrer Schwester Ji-hyun bei ihrer Umma. Umma leidet immer noch unter der Trennung von Papa und es wird sich durch das ganze Buch ziehen, dass sie sich nur über die Beziehungen zu Männern definieren kann. Und so tritt irgendwann George auf den Plan. Ein Mann, der rassistisch und ableistisch redet und handelt, sich selbst aber als den großen Gönner ansieht. Ji-Won durchschaut schneller als ihr lieb ist. Mehr will ich nicht Spoilern, nur dass blaue Augen zu einer sehr dramatischen Obsession führen.Das Buch liest sich leicht weg. Als Horror würde ich es nicht bezeichnen, aber ich w.ofand fast durchweg Abneigung und Ekel. Abneigung vielen Charakteren gehenegenüberüber, vor allem die Männer sind ein Fach widerwärtig und Ekel gegenüber drastischen, kriminellen Handlungen."Das beste sind sie Augen" ist auf jeden Fall ein Buch, dass nicht so schnell verblasst und das nachwirkt. Es birgt viel Diskussionspotenzial. Der Feminismus, der hier beworben wird, ist für mich nur in Ansätzen erkennbar. Die Geschichte soll provozieren. Das ist klar. Und doch bleibt da so ein Unbehagen, was mir das Buch brutzeln soll. Ist es reine Unterhaltung oder ist es ein Aufruf bzw. Aufschrei?Ihr seht, ich habe Redebedarf.