"Das Beste sind die Augen¿ von Monika Kim ist anders als die Bücher, die ich sonst lese. Auch anders als die Thriller, die ich schon gelesen habe. Es hat mich gefesselt, schockiert und schaudern lassen.Monika Kim nimmt uns mit in die Welt von Jiwon. Jiwons Familie zerbricht - verlassen vom Vater, ist ihre Mutter so zerbrochen, dass sie auf George hereinfällt. Ein weißer Mann, der die Familie und die asiatische Kultur herablassend exotisiert und fetischisiert. Jiwons Reaktion darauf: Wut und Rachegelüste. Die Besessenheit von blauen Augen kam mir vor, wie ihre Antwort auf die Objektifizierung, die sie und ihr Umfeld erlebt hat.Auch an der Uni kann Jiwon nicht abschalten und gerät in ein Dreieck aus Freundschaft, krankhaften Liebeswahn und toxischem Verhalten. Um Spoiler zu verhindern, möchte ich hier nicht weiter drauf eingehen.Immer wieder kommt die Frage auf, wie weit man gehen kann und welche Taten gerechtfertigt sind, um sich zu wehren.Wenn Traum und Realität verschwimmen und man selbst nicht mehr weiß, was wahr und was falsch ist, dann beginnt ein guter Thriller. Der "Horror¿ war für mich eher, was im Kopf von Jiwon passiert. Die Beschreibung des Geschmacks der Augen und des Gefühls hatte einen gewissen Ekelfaktor, doch als Horror würde ich es persönlich nicht beschreiben (ich kenne mich in dem Genre allerdings auch nicht wirklich aus).Eine tolle Mischung aus Gesellschaftskritik, Psychothriller & Coming-of-Age. Ich war positiv überrascht. Kleiner Hinweis: Nichts für schwache Mägen & für Menschen mit gutem Vorstellungsvermögen könnte es sehr eklig werden ¿*Als Rezensionsexemplar erhalten*