Konnte mich leider nicht so überzeugen. Die Charaktere waren für mich zu oberflächlich. Die Geschichte an sich macht jedoch neugierig.
Wren Darlington lebt in einer Welt, die in Primes und Mods unterteilt ist. Die Mods sind Menschen wie sie, die über besondere Kräfte verfügen und im Verborgenen leben. Die Primes, Menschen ohne diese magischen Kräfte, fürchten die Modifizierten und tun alles dafür, sie auszulöschen. Als Wren beim regierenden Kommando landet und ihr Ausbildungsprogramm durchlaufen soll, ergreift sie die Chance, die Regierung von Innen heraus zu manipulieren. Wäre da nicht Cross, der Captain der Einsatzabteilung und einer ihrer wahrscheinlich größten Feinde, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht.Meine Gedanken:Ich hatte große Hoffnungen auf Silver Elite gesetzt und die ersten paar hundert Seiten haben mich wirklich in ihren Bann gezogen. Doch meine Begeisterung verschwand schneller als ich dachte. Der Auftakt dieser Dystopie hätte großartig werden können, ein Highlight sogar, doch das Potential wurde nicht vollständig ausgeschöpft und das Buch entwickelte sich eher zu einem mittelmäßigen Roman.Die Idee der modifizierten Menschen und der Rebellion ist spannend, aber es hapert an der Umsetzung. Die Welt wurde leider nicht so gut beschrieben und ausgearbeitet, wie ich es mir bei einer Dystopie wünschen würde. Auch die Charaktere, die im ersten Augenblick einen faszinierenden Eindruck gemacht haben und über die ich unbedingt mehr erfahren wollte, blieben im Verlauf des Buches eher oberflächlich. Eine richtige Entwicklung war nicht zu sehen und es fiel mir sehr schwer eine Bindung zu den Protagonisten aufzubauen.Schade fand ich auch, dass einschneidende Ereignisse in der Geschichte (und ich meine Situationen wie, ein Freund oder eine Freundin stirbt) für die Charaktere sehr schnell überwunden waren und dann keine weitere Rolle mehr spielten. Das war unrealistisch und eine bessere Ausarbeitung dieser Szenen hätte der Geschichte und den Charakteren wesentlich mehr Tiefe gegeben. Allgemein verhalten sich viele Charaktere widersprüchlich und unbeherrscht. Dadurch wirkten viele Szenen gehetzt oder einfach unpassend.Die Liebesgeschichte war für mich eher eine Nebengeschichte und darüber hinaus nicht wirklich nachvollziehbar und nachfühlbar. Dabei war auch hier das Potential groß und die Anspannungen zumindest am Anfang wahnsinnig fesselnd gestaltet. Wenn die Protagonistin dann jedoch zum zwanzigsten Mal wiederholt, dass XY heiß ist, nur weil er den Arm hebt, reicht es mir irgendwann auch und ich kann nur noch mit den Augen rollen. Das war hier einfach zu viel, zu oberflächlich und zu nichtssagend und ich hatte mir in der Hinsicht so viel mehr von Silver Elite erhofft.Im Mittelteil hat sich die Geschichte etwas gezogen, es gab durchaus spannende Passagen, die die Handlung jedoch nicht vorangetrieben haben. Gegen Ende konnte man wieder gut mitfiebern, wobei manche Wendungen vorhersehbar und daher auch keine Überraschung mehr waren.Warum also trotzdem drei Sterne? Der Schreibstil war packend, schnell und unglaublich leicht zu lesen. Die Grundidee hat Potential und es gab schließlich auch Kapitel, bei denen ich mitgefiebert habe, lachen musste, mich über die Charaktere geärgert habe und mich die Geschichte einfach gepackt hat.Ich wünsche mir, dass in Band 2 mehr auf die Welt an sich eingegangen wird und die Charaktere gründlicher ausgearbeitet werden.