Stephanie Schusters neuer Roman ist wieder so mitreißend und berührend, dass ich ihn kaum aus der Hand legen konnte.
Er spielt Anfang des 20. Jahrhunderts und geht es um drei jungen Frauen, aus deren Perspektiven abwechselnd erzählt wird.
Da ist Agnes, eine Architekturstudentin in München und ihre Schwierigkeiten unter Männern zu studieren. Sie ist bereits verheiratet, aber dann wird ihr Mann vermisst. Liesl, die auf dem Dorf in Oberammergau lebt und als Störschneiderin auf den umliegenden Höfen arbeitet. Und Viktoria, die eine leidenschaftliche Lehrerin ist, aber durch eine Liebschaft ihren Beruf aufgeben muss. Als ledige Mutter schlägt sie sich durch, ist allen möglichen Schikanen ausgesetzt, bis der Vater ihres Kindes doch noch Ansprüche anmeldet und ihren Sohn entführt. Die drei Frauen lernen sich bei einem Bergunglück kennen, werden Freundinnen und haben einen gemeinsamen Traum. An dem halten sie trotz ihrer unterschiedlichen Schicksale und Lebensweise fest, der Traum gibt ihnen Kraft und Hoffnung.
Wie immer in ihren Romanen schafft es Stephanie Schuster nicht nur die historischen Ereignisse (Der harte Kampf ums Frauenwahlrecht, das Recht aufs eigenen Kind, das Recht als Frau zu studieren usw.) nahe zu bringen, ich war beim Lesen auch hautnah mit den Figuren verbunden, habe mit gebangt, gelacht und geweint. Durch ihre lebendige und atmosphärische Schreibweise hat die Autorin die verschiedenen Perspektiven zu einer spannenden und vielschichtigen Geschichte verwoben, die mich sehr begeistert hat. Eine absolute Empfehlung!