Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne von der Autorin Stephanie Schuster bereits die Glückstöchter- sowie die Wunderfrauen-Reihe und war nun gespannt auf das neue Buch Morgen sind wir wild und frei, welches zeitlich vor den anderen beiden Reihen spielt, nämlich 1909, als Frauen kaum etwas zu sagen oder zu melden hatten bzw. sich hier erst ganz leise und zart etwas in diese Richtung tat.
Im ersten Drittel wie auch im übrigen Teil des 528 Seiten umfassenden Buchs wird abwechselnd über Agnes, Viktoria und Liesl erzählt, einzeln gelesen fand ich diese Kapitel etwas zäh. Dann endlich treffen die drei jungen Frauen aufeinander, aber für mich laufen die drei Schicksale immer noch nebeneinander her. Ab der Hälfte kann man eine Verbindung erahnen, es kommt aber immer noch nicht zum gemeinsamen Ziel. Agnes ist nicht sicher, ob sie um ihren verschwundenen oder gar verstorbenen Mann Nicolas trauern soll, kann, darf - keiner weiß Genaues - denn da ist Wolfgang, zu dem es die Architekturstudentin, eine Ausnahme zu dieser Zeit, hinzieht. Elisabeth hat immer alle Hände voll zu tun mit der Vielzahl an Geschwistern, den Eltern, dem Hof und dem gemeinsamen gefährlichen Hobby, wofür Bruder Andreas am liebsten die ganze Familie auslöschen möchte und an der ältesten Schwester ein fieses Exempel statuiert, das leicht hätte schief gehen können. Viktoria hat es als alleinerziehende Mutter mit verschiedenen Jobs ebenfalls nicht leicht, zumal Kindsvater Emil, anderweitig verheiratet, plötzlich beschließt, den Jungen zu stehlen, weil er als Vater etwas zu sagen hat und die Mutter ruhig mit Nichts dastehen kann. So leiden die drei Damen gemeinsam vor sich hin, ihr Ziel, den Aramishof zu erwerben und für sich herzurichten, rückt alsbald in greifbare Nähe, aber ihnen werden fortwährend Steine in den Weg gelegt. An sich ist das Buch flüssig zu lesen, aber mir fehlte tatsächlich die eine Verbindung miteinander. So sind zwar das Personenregister am Ende und auch das Glossar mit hauptsächlich bayrischen Begriffen ein Plus beim Lesen, aber eine Lücke bleibt und deswegen bekommen die drei Mädels von mir heute 3,5 bis 4 Sterne.