Die Mutter des jungen Arztes Terry stirbt, und so fährt er die lange Strecke von Los Angeles nach Boulder City, um sie zu beerdigen. In der trostlosen Wüstenstadt lernt er die attraktive Bethany kennen und verfällt ihr sofort. Ab diesem Zeitpunkt fährt er regelmäßig von Kalifornien in die Wüste, um Zeit mit ihr zu verbringen. Bethany zieht, schneller als er schauen kann, in das Haus seiner Mutter ein und bestimmt von nun an jeden seiner Gedanken. Leider ist noch eine dritte Person im Spiel: Bethanys Ex-Freund Jessie kann nicht von ihr lassen und sie anscheinend auch nicht von ihm. Ein destruktiver Kreislauf aus Lügen, Manipulationen und Gewalt beginnt ...
Der Roman ist aus der Sicht der drei Hauptpersonen Terry, Bethany und Jessie geschrieben, sodass man die Standpunkte jeder Person erfahren, wenn auch nicht immer nachvollziehen kann. Terry ist der einzige, den ich als Leserin sympathisch finde und dessen Handlungen ich begreifen kann. Bethany und Jessie sind Menschen, die sich treiben lassen, wenig Ehrgeiz und kaum Moralvorstellungen haben. Für sie zählt nur der eigene Vorteil, sie scheuen nicht davor zurück, andere zu ihren eigenen Gunsten zu manipulieren und auszunutzen.
Der Autor stellt auch diese Personen so authentisch dar, dass selbst die Kapitel, die aus ihrer Sicht geschrieben sind, fesseln.
Boyle beschreibt sehr schön und anschaulich, wie sich die drei Personen, allen voran Terry, immer weiter in den Strudel dieser Dreiecksbeziehung verstricken und nicht erkennen, dass es gesünder wäre, sich daraus zu befreien. Diese Selbstzerstörung, vor allem Terrys, war für mich als Leserin schwer zu ertragen, was wohl in der Intention des Autors liegt.
Das Ende des Buches ist gelungen und sehr passend.
Das Buch ist in wundervoller Sprache geschrieben detailreich, fast poetisch, so dass man jeden Satz genießt.