Manchmal reicht ein Blick aufs Cover, und man weiß: Dieses Buch meint es nicht bitterernst und genau darin liegt sein Charme. How to Feed a Demon ist Urban Fantasy mit Witz, Tempo und einem gewissen Augenzwinkern ohne dabei an Substanz zu verlieren.
Im Zentrum steht Vika, eine Dämonenfütterin wider Willen, die sich plötzlich mit einem Wesen konfrontiert sieht, das sich entschieden weigert, sich dämonisch zu verhalten. Was folgt, ist eine Reihe herrlich absurder, teilweise fast berührender Episoden, in denen Verantwortung, Abhängigkeit und die Grenzen der eigenen Kontrolle auf ungewöhnliche Weise verhandelt werden.
Der Stil? Flott, ironisch, mit einem sarkastischen Unterton sehr lesbar, sehr unterhaltsam. Sabine Riedel hat ein gutes Gespür für sprühende Dialoge und markante Figuren, allen voran den Dämon, dessen Verhalten durchweg überraschend bleibt.
Die Welt selbst wird nicht übererklärt. Statt Worldbuilding mit Infodump gibt es Andeutungen, Atmosphäre und Spielräume. Und obwohl die Handlung episodenhaft beginnt, entwickelt sie Zug getragen von einer Heldin, die mehr Tiefgang hat, als man ihr anfangs zutraut.
Stilistisch bleibt Riedel modern, pointiert, manchmal fast frech aber ohne ins Klamaukige abzurutschen. Ihre Sprache trägt den Plot mühelos, punktet mehr mit Timing als mit Pathos was zur Geschichte hervorragend passt.
Eine erfrischende Urban-Fantasy-Geschichte, charmant und clever erzählt. Und ein Dämon, den man nicht so schnell vergisst.