Früher war ich vielleicht mal Krimifan, heute interessieren mich eher andere Romane. Doch zwischendurch wollte ich es mal wieder versuchen und habe das Buch zwar nicht enttäuscht, aber doch etwas verwundert zugeschlagen.Meist stehen ja Ermittler im Mittelpunkt der Geschichte, doch die spielen hier nur eine Nebenrolle. Zwei unterschiedliche Personen erzählen von ihren Gedanken und Erlebnissen. Da ist zum einen Fran, Mutter von Bruno, die einen Wohnwagenpark betreut. Der zweite Berichterstatter ist Tad, ein Roma, der gerade mit seiner Sippe in der Nähe seinen Fuhrpark aufgebaut hat.Abwechselnd erzählen die beiden aus ihrem Alltag und beginnen sich gegenseitig zu beobachten. Das hat mich zu Beginn sehr verwirrt und mir den Einstieg ins Buch erschwert. Die kurzen Abschnitten wirkten auf mich unzusammenhängend und langweilig. Erst als Brunos ungeliebte Lehrerin und sein Onkel verschwanden, wurde mein Interesse geweckt. Da gefiel mir plötzlich auch Frans Liebe zu den Vögeln, mit der sie so manche schwierige Situation ausblenden konnte. Ganz langsam steigerte sich die diffuse Spannung und endete mit einer unerwarteten Auflösung. Fazit:Dies ist ein ruhiges, mit Naturbeschreibungen aufgewertetes Buch, das man ebenso gut als Familiendrama lesen kann.