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Produktbild: Das Nest | Sophie Morton-Thomas
Produktbild: Das Nest | Sophie Morton-Thomas
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Taschenbuch
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An einem einsamen englischen Küstenort, wo das Marschland auf den Ozean trifft, wo Vögel die bessere Gesellschaft sind, lebt Fran eine ereignislose Routine. Sich um den Campingplatz kümmern, ihren Sohn von der Schule abholen, Abendessen kochen. Freude findet sie nur an den verschiedenen Vogelarten, die sie am Strand beobachten kann. Doch Frans stilles Leben wird plötzlich erschüttert, als die Lehrerin ihres Sohnes verschwindet und Roma in der Nachbarschaft ihr Lager aufschlagen. Zwischen Gerüchten und Anschuldigungen kommen Geheimnisse ans Licht, denen Fran verzweifelt zu entfliehen versucht. Als die Lehrerin tot aufgefunden wird, droht alles auseinanderzubrechen. Langsam, ruhig und bedrohlich entfaltet sich in diesem Krimi Noir ein Familiendrama vor beeindruckender Kulisse.»In diesem atmosphärischen Vorstadt-Noir stellt Sophie Morton-Thomas bestehendeVorurteile gekonnt in Frage. «Sunday Times

Produktdetails

Erscheinungsdatum
02. Juli 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
300
Altersempfehlung
ab 16 Jahre
FSK-Freigabe
ab 16
Autor/Autorin
Sophie Morton-Thomas
Übersetzung
Lea Dunkel
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
400 g
Größe (L/B/H)
200/134/22 mm
ISBN
9783865329097

Portrait

Sophie Morton-Thomas

Sophie Morton-Thomas wuchs in West-Sussex auf und war schon immer vom Schreiben begeistert. Bereits früh schrieb sie Kurzgeschichten, mit denen sie für mehrere Preise nominiert war. Mit »Travel by Night« hat sie bereits einen erfolgreichen Roman veröffentlicht.

Pressestimmen

»In diesem atmosphärischen Vorstadt-Noir stellt Sophie Morton-Thomas bestehendeVorurteile gekonnt in Frage. «Sunday Times

»Norfolk. Fran, Eignerin einer Wohnwagensiedlung, putzt, kocht und betreut Sohn Bruno. Leidenschaftlich umsorgt sie das Gelege einer Seeschwalbe. Vögel werden erdrosselt, eine Lehrerin wird tot aufgefunden, Schwager Ellis verschwindet. Nach und nach verschwimmen die Grenzen von Realität und Wahn. « Krimibestenliste

»Wer ausgefallene und ruhige Plots mag, sollte Das Nest lesen. Nicht nur die zunehmend bedrückender werdende Handlung ist packend. Von Frans besessener Leidenschaft der Vogelbeobachtung lässt man sich fast anstecken. Zum Finale zündet Sophie Morton-Thomas dann ein kaum noch für möglich gehaltenes Feuerwerk mit überraschenden Erkenntnissen und Wendungen. « | Booknerds. de

»Der Roman »Das Nest« ist ein bemerkenswerter Kriminalroman. Mit hypnotischer Intensität entfaltet die Autorin ein wahres Familiendrama über Ängste, Misstrauen, Mutterliebe und das Schweigen zwischen Menschen. «Die Buchleserin

Sophie Morton-Thomas und Das Nest zu unterschätzen wäre ein großer Fehler. Katrin Doerksen, Deutschlandradio

Besprechung vom 04.08.2025

Es dräut und dräut
Sophie Morton-Thomas fehlt die zündende Idee

Der britische Schriftsteller Michael Moorcock wurde einmal in einem Interview zu guter Schreibtechnik befragt. Er antwortete: "Auch virtuoses Meißeln hat uns nicht Michelangelos David beschert." Soll heißen: Ohne eine gute Idee für die Handlung hilft einem Roman die beste Technik nichts. Seine Landsmännin Sophie Morton-Thomas tritt mit "Das Nest" den Beweis dieser These an.

Ihr Krimi folgt zwei Erzählern. Da ist zum einen Fran, Besitzerin eines Campingplatzes an der Küste, auf dem sie Mobilheime vermietet. Eines davon hat sie ihrer Schwester und deren Familie als Unterschlupf gegeben, damit ihr Schwager einen Alkoholentzug durchziehen kann. Die Nichte freundet sich derweil mit Frans Sohn Bruno an, was dem Ehemann Dom gar nicht behagt. Doch auf dessen Meinung gibt Fran nicht viel, ihre Ehe bröckelt. Statt sich um die Probleme zu Hause zu kümmern, flieht Fran in Richtung Strand und widmet sich der Vogelbeobachtung, auch wenn sie immer wieder betont, davon eigentlich kaum genug Ahnung zu haben.

Das geht so lange gut, bis eines Morgens am Rand ihres Campingfelds eine Gruppe Roma Quartier bezieht. Aus dem Fenster seines Wohnwagens beobachtet der siebzig Jahre alte Tad, der zweite Erzähler dieses Romans, die Vorgänge um die Mobilheime und Frans Familie. Das klingt erst einmal hübsch: zwei Stimmen, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf die gleichen Ereignisse schauen, den Lesern also zusätzliche Details liefern könnten. Morton-Thomas arrangiert sie immer im Wechsel, erst Fran mit Datumsangabe, dann folgt Tad mit seinen Beobachtungen.

Warum genau die beiden aus der Ich-Perspektive erzählen, wird aber nicht klar. Es sind weder Tagebucheinträge, die sie hier verfassen, noch wird ein Bewusstseinsstrom festgehalten. Was Tad und Fran erzählen, gleicht eher einem inneren Monolog, der, dennoch kuratiert, immer weniger Informationen preisgibt, als die Figuren eigentlich wissen.

Das fällt besonders schwer ins Gewicht, wenn man versucht, den Mordfall, der hier natürlich irgendwann geschieht - die neue Grundschullehrerin wird erschlagen in einer Vogelbeobachtungshütte am Strand entdeckt -, anhand der von den beiden Figuren gegebenen Beobachtungen zu lösen. Denn manchmal liefern Fran oder Tad drei, vier Kapitel später ein Detail nach, das alle bisherigen Vermutungen in anderes Licht rückt, alle Theorien über den Haufen wirft. Wohlwollend könnte man meinen, Tad und Fran seien eben unzuverlässige Erzähler - nur, warum? Wenn sie wenigstens einen Ermittler anlügen würden, dies also ihre Protokolle beim Verhör wären, ergäbe das immerhin einen Sinn.

Statt auf solche Binnenlogik der Erzählung zu achten, versucht die Autorin so viel unterschwelliges Dräuen wie möglich in die Alltagsgeschichten zu streuen. Etwa wenn Fran das Mobilheim ihrer Schwester besichtigt: "Ein eisiger Windhauch streift meinen Nacken und ich sehe mich nach dem Ursprung um. Die Kälte ist wie vielbeiniges Getier, das meine Wirbelsäule hochkrabbelt. Irgendetwas stimmt nicht. Ich ziehe mir den Schal fester um den Hals und versuche, das ungute Gefühl in meinem Magen zu ignorieren."

Was Fran findet, ist ein zerschmettertes Fenster, das man notdürftig mit Pappe ausgekleidet hat, um den Winterwind abzuhalten. Warum hat die Schwester den Vorfall nicht direkt gemeldet? Von derlei Dingen, die Fran schwer im Magen liegen, gibt es noch einige. Nie aber spricht die Frau mit den Betreffenden darüber. Auch dies könnte nun natürlich ein Ausgangspunkt für das intime Porträt einer ängstlichen Frau sein, die Konflikte scheut und, statt in Kommunikation mit ihren Mitmenschen zu treten, lieber auf Vogelschau geht. Aber auch das bleibt auf halbem Weg stecken.

"Das Nest" wäre gern ein Blick in die schwarzen Tiefen der menschlichen Seele. Allein, es fehlt an Menschenkenntnis und Erfahrung, um die Figuren glaubwürdig zu gestalten. Spätestens wenn am Ende jemand die Schuld einer anderen Person auf sich nimmt, obwohl alles, was man bislang erfahren hat, dagegen sprechen würde, fragt man sich, warum man die dreihundert Seiten überhaupt so genau gelesen hat. MARIA WIESNER

Sophie Morton- Thomas: "Das Nest".

Aus dem Englischen von Lea Dunkel.

Pendragon Verlag, Bielefeld 2025.

320 S., br.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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LovelyBooks-BewertungVon SalanderLisbeth am 18.09.2025
Eher zähes Familiendrama an der englischen Küste denn Krimi mit einer sich entwickelnden subtilen Bedrohung. In einem kleinen englischen Küstenort lebt Fran Redlock mit ihrem Mann Dom und dem 10-jährigen Sohn Bruno. Während Dom im naheliegenden Norwich arbeitet, kümmert sich Fran um den Campingplatz. Sie hat in eine Wohnwagensiedlung investiert und lebt nun von der Vermietung der Mobilheime. Frans Alltag ist von Routine und einer tiefen Bindung zur Natur geprägt. Zu ihrer großen Leidenschaft in der trostlosen Alltagsroutine gehört das akribische Beobachten von Vögeln, fast besessen ist sie von einem Nest seltener Zwergseeschwalben mit wertvollen weil seltenen Eiern. Erste Unruhe kommt auf, als ihre Schwester Ros mit Partner Ellis und der 11-jährigen Tochter Sadie vorübergehend in einem Mobilheim Unterschlupf finden. Die Familie hat finanzielle Probleme, Ellis sucht nach einem Alkoholentzug nach einer neuen Arbeit. Bruno freut sich, zum Schulbeginn neben seiner Nichte Sadie sitzen zu können. Eine neue Lehrerin übernimmt eine Mutterschutzvertretung. Diese Ms. McConnell erfüllt mit ihrem unkonventionellen Aussehen nicht die Vorstellung aller Eltern. Besonders mit der aufmüpfigen Sadie gibt es Probleme und das Mädchen wird kurzzeitig von der Schule verwiesen. Das große Mysterium ihrer Herkunft. Ihr Akzent ist nicht von hier, genauso wenig wie meiner. Aber ich kann sie keinem Ort zuordnen, mit ihren lang gezogenen Vokalen und kehligen Formulierungen. Auszug Seite 129Als die umstrittene Lehrerin  überraschend verschwindet und später tot aufgefunden wird, gerät Frans fragile Welt endgültig aus den Fugen. Zur gleichen Zeit verschwindet ihr Schwager Ellis, nachdem später sogar gefahndet wird. Die Polizei geht von Mord aus und plötzlich sind alle verdächtig - auch Fran selbst. Alte Konflikte brechen auf, insbesondere in Bezug zu ihrer Schwester, mit der sie ein angespanntes Verhältnis pflegt, auch die Beziehung zu ihrem Mann wird immer schlechter.Zeitgleich hat sich eine Gruppe Roma neben der Wohnwagensiedlung niedergelassen. Die Kinder Bruno und Sadie finden Vertrauen zu der Community und verbringen viel Zeit bei Tad, dem Ältesten der Roma-Gemeinschaft und seinem jüngeren Bruder Charlie. Fran findet bei ihren täglichen Vogelbeobachtungen immer öfter offensichtlich von Menschenhand getötete Vögel. Und dann ist das Nest mit den wertvollen Eiern leer.Die Ereignisse werden abwechselnd in kurzen Kapiteln von Fran und Tad erzählt. Dabei wirken die Ausführungen von Tad, der mit einer nüchternen Distanz das Geschehene beobachtet, reflektiert und klar, während man bei Fran das Gefühl einer unzuverlässigen Erzählerin hat. Fran steigert sich immer mehr in einen übergriffigen Beschützerinstinkt hinein, da sie sich vor allem um ihre Nichte sorgt. Dabei scheint Sadie einfach in einem schwierigen Alter zu sein und sich mit ihrem Benehmen nach Aufmerksamkeit und Anerkennung zu sehnen.Die britische Autorin schreibt in einem ruhigen, teilweise poetischen Stil. Von Beginn an entwickelt sich eine subtile Bedrohung, die sich immer mehr steigert und über die Seiten zuspitzt. Spannung entsteht dabei nicht aus Action oder Tempo, sondern aus der immer bedrückender werdenden Handlung. Der Roman, eher Familiendrama als Krimi ist nicht handlungsgetrieben oder rasant, eher bestimmen die präzise beobachteten Figuren den Plot. Dabei scheint das raue Marschland mit seinem ständigen Nebel und Regen zu einem eigenen Charakter. Sophie Morton-Thomas bricht mit einfachen Gut-Böse-Konstruktionen und vorhandenen Vorurteilen. Zum Schluss weiß sie noch mit einer furiosen Auflösung zu überraschen, die schwer zu fassen ist und mich zwiegespalten und etwas ratlos zurücklässt.  Zu wenig konnte ich mit den Figuren mitfühlen und emotionalen Kontakt herstellen. Zu groß ist mein Unverständnis über Frans mangelnde Handlungsbereitschaft und Kommunikationslosigkeit. Die exzessiven Vogelbeobachtungen und eindrucksvollen Naturbeschreibungen nehmen viel Raum ein, auf Kosten des eigentlichen Geschehen, dass recht  zäh daherkommt. 
LovelyBooks-BewertungVon Dajobama am 11.09.2025
Das Nest - Sophie Morton-ThomasDies ist ein etwas zäher Kriminalroman, der seinen Fokus mehr auf komplizierte Familienverhältnisse setzt.Dabei ist das Setting durchaus vielversprechend. Ein Campingplatz, zwei Kinder mit schwierigen Entwicklungsbedingungen, die Ansiedlung einer Roma-Familie und ein Mord. Natürlich ist am Ende alles ganz anders, als es Anfangs scheint. Dennoch erscheint mir der Weg dorthin oft ein wenig holprig und unbeholfen. Viel Platz nimmt die teils exzessive Vogelbeobachtung verschiedener Figuren ein. Das ist zu Beginn durchaus atmosphärisch zu lesen und verleiht dem Roman eine zusätzliche Dimension. Das eigentliche Geschehen allerdings kommt nur schwer in Bewegung. Die Entwicklungen wirken oft sehr konstruiert, die Hinführung wenig elegant und recht bemüht. Wirkliche Spannung kommt hierbei leider kaum auf. Vor allem auch, weil verschiedene Handlungen sehr plötzlich und nicht nachvollziehbar sind. Generell bleiben die Figuren recht blass und distanziert. Die Protagonistin und Ich-Erzählerin Fran bleibt bis zuletzt absolut nicht einschätzbar.Es ist eine interessante Geschichte, die allerdings hinter ihrem Potenzial deutlich zurückbleibt. Gerade vom Thema Roma hatte ich mir mehr erhofft.3 Stern
Sophie Morton-Thomas: Das Nest bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.