Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Vor genau 60 Jahren, im Juli 1943, wurde das Nationalkomitee "Freies Deutschland" (NKFD)
gegründet. Bis heute ist sein Wirken umstritten. In der DDR wurde es als deutsch-sowjetische
Kampfgemeinschaft gefeiert, während in der Bundesrepublik seine Einordnung in den Kreis
der Widerstandsgruppen gegen Hitler und sein Nazi-Regime nicht so vorbehaltlos stattfindet.
Der Vorwurf, das Komitee sei nur eines von Stalins deutschlandpolitischen
Machtinstrumenten gewesen, steht neben blankem Unverständnis über den vermeintlichen
Landesverrat der Mitglieder. Zu untersuchen sein wird deswegen welche Ziele das
Nationalkomitee, bzw. welche Erwartungen die Sowjets hatten und inwieweit diese jeweils
erfüllt worden sind. Die Gründung des Komitees (und seiner Erweiterung, dem "Bund
Deutscher Offiziere"(BDO)), seine Aktionen, seine Mitglieder werden hierfür ebenso
beleuchtet, wie persönliche Eindrücke ehemaliger Mitglieder aus späterer Sicht. Kann das
Nationalkomitee "Freies Deutschland" als "Widerstandsgruppe hinter Stacheldraht"
bezeichnet werden, oder handelte es sich nur um eine Gruppierung von Exilkommunisten, die
sich Mitläufertum und Opportunismus der Kriegsgefangenen zu Nutze machten? Sind die
Vorbehalte also berechtigt oder ist es gar nicht möglich das Nationalkomitee eindeutig zu
bewerten, da die Mitglieder verschiedene Absichten verfolgten?
Annähernde Antworten hierauf werden mit Hilfe reichlich vorhandener Literatur zu finden
versucht. Besonders hilfreich und hervorzuheben sind hierbei "Die deutschen
Kriegsgefangenen in der Sowjetunion und das Nationalkomitee "Freies Deutschland"" von
Karl-Heinz Frieser, sowie die Werke von Erich Weinert und Bodo Scheurig. Auf einige
Aspekte wie die politischen Auseinandersetzungen innerhalb der Lager, sowie die
Flügelkämpfe innerhalb des Komitees kann aufgrund des knapp bemessenen Umfangs dieser
Arbeit kaum, und auf die Organisation innerhalb sowjetischer Lager gar nicht eingegangen
werden.