Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 1, 0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Seminar für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: [. . .] Die vorliegende Arbeit beleuchtet die "Waffen und Symbole" des Campaigning.
Dabei soll zunächst geklärt werden, um welche "Kriegsmittel" es sich handelt, wie sie
eingesetzt werden und welche Folgen sie haben.
Betrachtet man infolgedessen den bundesdeutschen Wahlkampf 1998 als
Schlacht, so kann Gerhard Schröder als erfolgreicher Krieger gelten. Denn erstmals
bediente sich ein deutscher Kanzlerkandidat vornehmlich Wahlkampftaktiken des amerikanischen
Campaigning. Eine noch größere Konzentration auf ame rikanische Wahlkampfgepflogenheiten
im Bundestagswahlkampf 2002 ist die logische Folge.
Die Wahlkampflandschaft der Bundesrepublik ist auf dem Weg in ein neues
Zeitalter. Der Einfluss des amerikanischen Campaigning ist dabei ungebrochen. Personen
stehen zunehmend im Mittelpunkt von Kampagnen, die von Profis geplant und
entworfen werden. Die Medien fungieren als Bindeglied zwischen ihnen und den Wählern,
politische Sachfragen rücken dabei mehr und mehr in den Hintergrund. Images
statt Issues lautet auch hierzulande die Parole.
Doch wie sinnvoll ist diese Entwicklung? Sind deutsche Wähler und Politiker
auf dem Weg, ihre Ansprüche an eine sachgerechte Politik aufzugeben? Brauchen wir
die Entertainisierung des Wahlkampfes um zu einer kultivierten Wahlentscheidung zu
kommen?
Die vorliegende Arbeit sucht nach Antworten auf diese Fragen. Dabei werden
bei der Betrachtung bundesdeutscher Wahlkämpfe lediglich die beiden großen Volksparteien
CDU/CSU und SPD berücksichtigt. Außerdem ist zu beachten, dass aufgrund
des frühzeitigen Abgabetermins dieser Arbeit, die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes
2002 leider nicht mehr berücksichtigt werden kann. 3
Der Arbeit hängt ein Glossar an, in welchem die wichtigsten Wahlkampftermini
- vor allem aus dem Amerikanischen - noch einmal erklärt sind. Zusätzlich finden sich
in der Dokumentation Gesprächsprotokolle der für diese Arbeit durchgeführten Interviews
mit Wahlkampfexperten aus der SPD und CDU sowie mit dem ehemaligen Wahlkampfberater der CDU, Peter Radunski, und dem amerikanischen Wahlkampfexperten
Robert Watson.
3 Stand des berücksichtigten Materials 15. Juli 2002.