Interessante Mischung aus Krimi, historisch, politischem Roman und Familiengeschichte in der Kunstwelt
Der Kunstexperte Lennard Lomberg erhält einen mysteriösen Anruf von einem ihm unbekannten Mann namens Dupret, der ihn bittet sich um die Rückgabe eines Gemäldes aus einer französischen Stiftung, an seine rechtmäßigen Besitzer zu kümmern. Trotz anfänglicher Skepsis lässt sich Lomberg auf ein Treffen mit dem Mann ein, da ihn Andeutungen Duprets, dass seine Familie etwas mit dem Gemälde zu tun haben könnte neugierig machen. Bevor das Treffen stattfindet wird der Mann jedoch ermordet in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Lomberg gerät selber ins Visier der Ermittler, die eine Verbindung zwischen dem Gemälde, bei dem es sich um Nazi-Beutekunst handelt und Lombergs Vater, einem ehemaligen Generalbundesanwalt vermuten. Dadurch wird Lomberg Ermittler in eigener Sache.Eine sowohl kunstgeschichtlich, wie politisch hochinteressante Thematik, die Beutekunst der Nazis und der spätere Umgang damit, sowie auch der Umgang und die Aufarbeitung der Nazivergangenheit im politischen System der frühen Bundesrepublik könnten Stoff für einen wirklich spannenden, guten Roman liefern, da auch Fiktion und Realität sehr gut miteinander verknüpft sind. Leider ist die Story in vielerlei Hinsicht total überfrachtet. Der Stil des Autors ist extrem detailreich, die Anzahl der vorkommenden Personen und Orte enorm hoch und die Handlung spielt in drei Zeitebenen. Diese Mischung macht den Plot sehr verwirrend und ich hatte an vielen Stellen große Mühe zu folgen und alle Hintergründe komplett zu verstehen. Es gibt zwar ein umfangreiches Personenregister und jeder Abschnitt ist mit Ort, Datum und Uhrzeit betitelt, ich habe aber dennoch sehr oft zurückblättern und ganze Passagen nochmal lesen müssen um den Faden nicht zu verlieren und hatte gerade zum Schluss das Gefühl, das ich das einige wichtige Details, oder die ein oder andere Verbindung nicht realisiert habe. Sehr schade, weil die Grundidee wirklich interessant und spannend ist.