In diesem ziemlich abgedrehten Roman, der sich irgendwie in kein bestimmtes Genre pressen lässt, sondern munter mit den unterschiedlichen Stilrichtungen und -mitteln spielt, schickt der Autor Andreas Zwengel mit dem kompromisslosen Problemlöser Hüskers und dem abgehalfterten Fernsehclown Arlo Panofsky alias Onkel Manny ein Duo Infernale ins Rennen, das keinen Stein auf dem anderen lässt, wenn es erst einmal richtig ins Rollen kommt.
Ihren ersten Auftritt hatten Hüskers und Arlo im Buch Böser Clown aus dem Jahr 2015. Man braucht hier allerdings keine Vorkenntnisse aus diesem Buch, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.
Der mächtige Spielzeugkonzern LupoTek räumt seine Konkurrenten normalerweise ohne große Probleme aus dem Weg. Doch nun mischt hier mit der Firma olek-BroSis ein neuer Herausforderer mit, an dem sich der Konzern scheinbar die Zähne ausbeißt. Geleitet wird dieser Konkurrent von dem Geschwisterpärchen Valerija und Goran Olek, das deutlich psychopathische Züge aufweist und das Wort Skrupel nicht mal ansatzweise kennt. Und so steht der Problemlöser Hüskers vor einer schweren Aufgabe, um die Interessen seines Auftraggebers zu wahren. Kann er das Blatt noch wenden, indem er seinen alten Bekannten Arlo Panofsky gegen seinen Willen als nützlichen Idioten aufs Spielfeld schiebt ?
Mit einem packenden Schreibstil und viel Sinn für Details und abgefahrene Momente treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und schickt seine Hauptfiguren dabei von einer absurden Situation in die Nächste, die er dann auch noch gekonnt auf die Spitze treibt. Die Geschichte ist in fünf Akte aufgeteilt, wobei es sich beim letzten Akt um einen knapp über 100 Seiten andauenden Showdown handelt, der einem beim Lesen endgültig kaum noch Zeit zum Luftholen lässt. Die skurrilen Typen, mit denen er die Geschichte bestückt, sorgen zudem immer wieder für Überraschungen und machen einfach nur jede Menge Spaß. Dies trifft besonders auf Arlo zu, der als klassischer Antiheld angelegt ist, mit seinem lakonischen Stil zur prägenden Figur der Geschichte wird und ihr dadurch deutlich seinen Stempel aufdrückt.
Wer auf abgedrehte Romane mit herrlich absurden Momenten steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.