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Produktbild: Betrachtungen einer Barbarin | Asal Dardan
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Betrachtungen einer Barbarin

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"Asal Dardan traut sich, von den Zwischenorten zu erzählen, von der immerwährenden Suche nach Verortung, und sie stellt damit die dringenden Fragen an unsere Gesellschaft." Lena Gorelik
Als Kind iranischer Eltern ist Asal Dardan in Deutschland aufgewachsen, die Erfahrung des Exils hat sie geprägt. In einer erhellenden Auseinandersetzung mit der deutschen Gesellschaft begibt sie sich auf die Suche nach einer gemeinsamen Sprache, nach der Überbrückung des ewigen Gegensatzes von "Wir" und den "Anderen". Immer ist ihr Blick überraschend, immer ist ihre Analyse scharfsichtig. Da ist das geflüchtete Kind, das Trost in Spitzwegs heimeligen Bildern findet, die auch Hitler so gut gefielen. Da sind die bürokratischen Rentenbescheide der sardischen Nachbarin, deren Inhalte niemand entschlüsseln kann. Da werden die Goldfische vom persischen Neujahrsfest in die Freiheit entlassen und eigene, neue Traditionen gewählt.
Sprachlich brillant und stilistisch elegant schlägt die Autorin Bögen von der ganz persönlichen Erfahrung zum gesellschaftlich-politisch Brisanten und zeigt auf, dass Zusammenleben bedeutet, Differenz anzunehmen.

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titelseite
Widmung
Spitzweg
Neue Jahre
Bach fehlt
Alle meine Kinder
Abendland
Spaziergang durch die Grüne Stadt
Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt
Nährboden
Wachsen
Überquerungen
Danke
Literatur
Biographien
Impressum

Produktdetails

Erscheinungsdatum
02. Februar 2021
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
208
Dateigröße
1,34 MB
Autor/Autorin
Asal Dardan
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783455010985

Portrait

Asal Dardan

Asal Dardan, geboren 1978 in Teheran, wuchs nach der Flucht ihrer Eltern aus dem Iran in Köln, Bonn und Aberdeen auf. Sie studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und Nahoststudien in Lund. Als freie Autorin schreibt sie u. a. für Zeit Online, die FAZ und die Berliner Zeitung. Außerdem arbeitet sie als freie Redakteurin und Autorin für das Online-Magazin was wäre wenn. Für ihren Text Neue Jahre wurde sie mit dem Caroline-Schlegel-Preis für Essayistik ausgezeichnet. Nach Jahren auf Öland in Schweden lebt Asal Dardan heute mir ihrer Familie in Berlin.

Pressestimmen

»Vorsichtig umkreist sie ihren Stoff. Mal schnappt sie zu, wenn ihr eine Idee brauchbar erscheint, dann wieder überlässt sie anderen das Wort [. . .]« Kai Spanke, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Unglaublich persönlich und nah. [. . .] Asal Dardan schafft es wirklich, auf eine ganz kunstvolle, feine Art, ihre eigene Geschichte mit der Welt zu verbinden [. . .]. « Julia Riedhammer, rbb Kultur

»[Dardan] weiß, wie es ist, als Einzelne durch die Zuordnung zu einer Gruppe zum Verschwinden gebracht zu werden, und sie wehrt sich. « Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung

»Ihre Betrachtungen zur Frage der Heimat und den Brüchen, die das Exil bedeuten, sind poetisch, offenbaren den Wunsch nach sprachlicher Verdichtung des Erlebten. « Marlen Hobrack, DIE WELT

»Dardan [illustriert] in Betrachtungen einer Barbarin, was so viele verschiedene Namen wie Erfahrungen in sich tragen kann: Flucht, Entfremdung, Exil, Bewegung, Veränderung, Entdeckung. « Lili Hering, Zeit Online

» Asal Dardan entwirft ein persönlich gefärbtes Profil der deutschen Gesellschaft und begibt sich auf die Suche nach einer gemeinsamen Sprache, ergründet den ewigen Gegensatz von Ihr und Wir . « Matthias Bertsch, Deutschlandfunk Kultur "Andruck"

»Die Erinnerungen sind hochpersönlich, jedoch mit Reflexionen verwoben, die ins politische ausgreifen. « Psychologie Heute

» (. . .) ein Plädoyer für die Menschlichkeit. « Katharina Mild, Radio Bremen

»Eine Autobiografie? Nein, ein Leben in neun klugen autobiografischen Essays. « Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel

»Asal Dardan [. . .] nähert sich ihren Themen mit einer Behutsamkeit, die an Zärtlichkeit grenzt. [. . .] Texte, die Türen öffnen, wo vorher Mauern waren. « Mithu Sanyal, WDR5

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Von Barbara T. am 22.05.2021

Das Leben in einem fremden Land

Asals Eltern, die zur iranischen Elite gehörten und für den Schah gearbeitet haben, müssen nach der Islamischen Revolution das Land verlassen. Mit der damals einjährigen Asal fliehen sie nach Deutschland, wo sie in Köln eine Mietwohnung beziehen. Asal wächst in Deutschland auf, besucht deutsche Schulen, geht aufs Internat - die Kosten trägt oft das Jugendamt. Obwohl Asal die Heimat ihrer Eltern nur aus den stark geschmückten Erzählungen ihrer Verwandtschaft kennt, spricht sie sehr oft über Heimweh und Sehnsucht nach Orten, die sie nie besucht hat. Dabei kann sie nicht mal richtig Persisch sprechen. Ich frage mich, wie kann man irgendwas, was man nicht kennt, vermissen? Oder Sehnsucht danach haben? In Deutschland fühlt sie sich fremd. Es ist vor allem ihr Aussehen, das sie in der Gesellschaft als Fremde abstempelt. Asal setzt sich mit der deutschen Kultur und Vergangenheit auseinander und kritisiert scharf das Land, in dem sie aufgewachsen ist und lange gelebt hat. Ausführlich beschreibt sie den NSU-Prozess, kritisiert und warnt vor Pegida und AfD. In dem Essay "Spaziergang durch die Grüne Stadt" erzählt sie über die Opfer des Nazi-Regimes, nach deren Namen die Straßen des Ortsteils benannt wurden. Besonders angetan ist sie von der tragischen Lebensgeschichte der Widerstandskämpferin Olga Benario-Prestes, die im Alter von 34 Jahren in der Tötungsanstalt Bernburg ermordet wurde. Die Autorin, die sich selbst als Barbarin- eine Fremde, vor der man Angst habe- definiert, hat selbst Angst um ihre Familie, sorgt sich um die Zukunft ihrer Kinder. Das bringt sie zum Beispiel mit solchen Sätzen zum Ausdruck: "Das Hochhalten der geglückten Vergangenheitsbewältigung der Deutschen ist Augenwischerei. Dieses Land neigt noch immer zu extremer Politik." (143) In den 10 Essays, die dieses Buch bilden, setzt sie sich mit Migration, Flucht, Exil, Sexismus und Mutterschaft auseinander. Sehr offen spricht sie über ihre persönlichen Erlebnisse, wie Schwangerschaft oder Abtreibung. Das Buch weckt viele Emotionen und die Autorin kann leicht missverstanden werden. Ich konnte nicht alle Ansichten der Autorin teilen. Dies eine aber auf jeden Fall: "Aber wenn man mit Menschen auskommen möchte, dann muss man sich auf sie einlassen". (132)
LovelyBooks-BewertungVon Magda am 22.05.2021
Asals Eltern, die zur iranischen Elite gehörten und für den Schah gearbeitet haben, müssen nach der Islamischen Revolution das Land verlassen. Mit der damals einjährigen Asal fliehen sie nach Deutschland, wo sie in Köln eine Mietwohnung beziehen. Asal wächst in Deutschland auf, besucht deutsche Schulen, geht aufs Internat - die Kosten trägt oft das Jugendamt.Obwohl Asal die Heimat ihrer Eltern nur aus den stark geschmückten Erzählungen ihrer Verwandtschaft kennt, spricht sie sehr oft über Heimweh und Sehnsucht nach Orten, die sie nie besucht hat. Dabei kann sie nicht mal richtig Persisch sprechen. Ich frage mich, wie kann man irgendwas, was man nicht kennt, vermissen? Oder Sehnsucht danach haben?In Deutschland fühlt sie sich fremd. Es ist vor allem ihr Aussehen, das sie in der Gesellschaft als Fremde abstempelt. Asal setzt sich mit der deutschen Kultur und Vergangenheit auseinander und kritisiert scharf das Land, in dem sie aufgewachsen ist und lange gelebt hat. Ausführlich beschreibt sie den NSU-Prozess, kritisiert und warnt vor Pegida und AfD. In dem Essay "Spaziergang durch die Grüne Stadt" erzählt sie über die Opfer des Nazi-Regimes, nach deren Namen die Straßen des Ortsteils benannt wurden. Besonders angetan ist sie von der tragischen Lebensgeschichte der Widerstandskämpferin Olga Benario-Prestes, die im Alter von 34 Jahren in der Tötungsanstalt Bernburg ermordet wurde.Die Autorin, die sich selbst als Barbarin- eine Fremde, vor der man Angst habe- definiert, hat selbst Angst um ihre Familie, sorgt sich um die Zukunft ihrer Kinder. Das bringt sie zum Beispiel mit solchen Sätzen zum Ausdruck:"Das Hochhalten der geglückten Vergangenheitsbewältigung der Deutschen ist Augenwischerei. Dieses Land neigt noch immer zu extremer Politik." (143)In den 10 Essays, die dieses Buch bilden, setzt sie sich mit Migration, Flucht, Exil, Sexismus und Mutterschaft auseinander. Sehr offen spricht sie über ihre persönlichen Erlebnisse, wie Schwangerschaft oder Abtreibung. Das Buch weckt viele Emotionen und die Autorin kann leicht missverstanden werden. Ich konnte nicht alle Ansichten der Autorin teilen. Dies eine aber auf jeden Fall:"Aber wenn man mit Menschen auskommen möchte, dann muss man sich auf sie einlassen".(132)