In CLOUDS OF VENUS spricht der Autor Entwicklungen an, die sowohl Wissenschaft als auch Technologie voranbringen, die auch ein Katastrophenpotential beinhalten. Hier in diesem Buch die Nanofabrikatoren, winzige Automaten, die sich vermehren und bestimmte Aufgaben übernehmen können wie Reparaturen oder die Herstellung bestimmter Dinge und die Künstliche Intelligenz. Er hat gezeigt, dass es in der Person des Firmenchefs Schostakowitsch einen Typ Mensch gibt, der keine Grenzen kennt und sich einen Dreck um internationale Vereinbarungen schert, um seine Ziele zu erreichen. Solche Leute wird es immer geben, denn es liegt in der Natur des Menschen, Grenzen zu überschreiten, und es ist und war immer ein Balanceakt zwischen Fortschritt und potentieller Vernichtung, der das Fortkommen von Wissenschaft und Technik bestimmt hat. Es ist oft tatsächlich so, dass die illegale Überschreitung von Grenzen am Ende mehr nutzt als schadet. Erinnert irgendwie an Goethes Faust, als von Mephisto die Rede ist, dem Geist, der stets das Böse will und doch nur Gutes schafft. In CLOUDS OF VENUS rettet diese Eigenschaft das Leben derer, die für Schostakowitsch illegal nach Diamanten suchen sollen und dabei auf Leben stoßen, das sich als eine Gefahr für die Menschheit herausstellt. Die Rivalität zwischen den Forschern der NASA und denen des Konzerns wird von einem Katz- und Maus-Spiel zu einer Rettungsaktion, die wieder deutlich macht, worauf es im Leben wirklich ankommt.
Apropos Leben. Auch hier ist es dem Autor gelungen, dem Leser klarzumachen, was man unter Leben versteht. Dabei ist es von sekundärer Bedeutung, auf welcher chemischen Basis es abläuft. Wichtig ist, dass es überall dort auftaucht, wo die Bedingungen seine Existenz ermöglichen, und wenn es auch nur ein schmaler Grat ist, auf dem es balanciert, wie eben auf einem solchen Höllenplaneten wie der Venus.
Auch dieses Buch von Brandon q. Morris hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen, und es gab noch ein Lehrstück in Sachen Planetologie. Eine klare Leseempfehlung.