Das war leider nichts. Sehr einfache Geschichte und das Flair des Schauplatzes verfliegt.
Man sagt oft, dass die erste Folge einer Serie nie die beste ist. Das stimmte bei Catherine Simons Krimi-Reihe um Kommissar Leblanc in der Normandie. ¿Kein Tag für Jakobsmuscheln¿ war nett aber unspektakulär. Dennoch weckte er Lust auf eine Fortsetzung, denn die Richtung stimmte. Doch dann das. Wintergäste in Trouville.Da spielt die Autorin mit dem Titel eines Klassikers und legt selber ein Buch vor, dass meilenweit davon entfernt ist, einer zu werden. Das nichts von dem Flair hat, das noch das erste Buch hatte. Und das zu allem Überfluss mit einer Geschichte aufwartet, die öde und durchgekaut ist wie ein Stück zähes Fleisch, das den Protagonisten mehr in Aufruhr versetzt hätte als sein Fall.Im Grunde steht die ganze Story hinten auf dem Buch und wird dort sogar noch durch eine Verbindung dramatisiert, die der Plot dann gar nicht hergibt. Der Fall ist ohne Wendungen, die Verstrickungen erweisen sich als gebraucht: Immer geht es um Affären, so als seien amouröse Überraschungen für den Leser völlig ausreichend. Sind sie nicht, denn darum ging es schon im ersten Buch. Stellen wir also fest, dass die Autorin eine Vorliebe für dieses Thema hat, genauso für eingestreute gleichgeschlechtliche Beziehungen, ob sie eine Rolle spielen oder nicht. Leider wird ihr Buch dadurch nicht bunter, sondern nur langweiliger.Dennoch muss man diesem Krimi etwas zugute halten, das für eine Krimiserie essentiell ist: Die Figuren sind klar erkennbar und haben Ecken und Kanten, selbst wenn viele den Kommissar nicht als sympathisch empfinden mögen. So lässt man sich durch das Buch und das winterliche Trouville treiben und hofft immer, dass noch etwas Interessantes passiert. Leider Fehlanzeige.