Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
NEU: Das Hugendubel Hörbuch Abo - jederzeit, überall, für nur 7,95 € monatlich!
Jetzt entdecken
mehr erfahren
Produktbild: Gegen Wahlen | David van Reybrouck
Produktbild: Gegen Wahlen | David van Reybrouck

Gegen Wahlen

Warum Abstimmen nicht demokratisch ist

(0 Bewertungen)15
140 Lesepunkte
eBook epub
13,99 €inkl. Mwst.
Sofort lieferbar (Download)
Empfehlen
Wahlen sind ein primitives Instrument mit einer verrückten Logik. Sie führen dazu, dass Politiker Dinge versprechen, die sie nicht halten können. David Van Reybroucks Debattenbuch könnte aktueller nicht sein.

Es ist seltsam mit der Demokratie. Jeder ist dafür, aber keiner glaubt mehr so recht daran, dass sie funktioniert, jedenfalls nicht durch Wahlen. Wenn die Ergebnisse anders lauten als gewünscht, ist rasch der Vorwurf des Populismus im Raum. Immer weniger Menschen gehen wählen, die Mitgliederzahlen der politischen Parteien gehen dramatisch zurück. Wie kann überhaupt eine Demokratie effizient arbeiten und langfristig tragfähige Entscheidungen treffen, wenn die Politiker ihr Handeln vor allem an einem ausrichten müssen: Bei der nächsten Wahl wollen sie wiedergewählt werden.
David Van Reybrouck beschreibt diesen Mechanismus mit bestechend klaren Argumenten als »demokratisches Ermüdungssyndrom". Wie kommen wir davon weg? Vielleicht sind ganz neue Wege nötig, auch wenn sie auf den ersten Blick ganz weltfremd erscheinen? David Van Reybroucks Vorschläge nehmen ein sehr altes demokratisches Prinzip auf, das schon im antiken Athen praktiziert wurde: Das Los. Bis hin zur Französischen Revolution wurde dieses demokratische Mittel oft angewendet, etwa auch in blühenden Republiken wie Venedig oder Florenz zu Zeiten der Renaissance. David Van Reybrouck zeigt, wie das auch heute ganz praktisch unsere machtlos gewordene Demokratie lebendiger machen kann.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
01. August 2016
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
200
Dateigröße
4,61 MB
Autor/Autorin
David van Reybrouck
Übersetzung
Arne Braun
Verlag/Hersteller
Originalsprache
niederländisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783835340367

Portrait

David van Reybrouck

David Van Reybrouck, geb. 1971 in Brügge, ist Historiker, Ethnologe, Archäologe und Schriftsteller. Sein Buch »Kongo" war ein Welterfolg und stand in Deutschland monatelang auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurde mit dem NDR-Sachbuchpreis 2012 ausgezeichnet.

Van Reybrouck schreibt Romane, Theaterstücke und Gedichte. Er ist Initiator des Models G 1000, das mehr Mitsprache für die Bürger in Europa fordert.

Pressestimmen

»so stellt man sich am Ende dieses Essays tatsächlich die Frage, mit der Reybrouck sein Fazit überschreibt: Worauf warten wir? «
(Christian Rabhansl, Deutschlandradio Kultur, 30. 07. 2016)

»ein radikaler Denkanstoß«
(Deutschlandradio Literaturempfehlungen, September 2016)

»Van Reybroucks Vorzug liegt (. . .) darin, dass sein glänzend geschriebenes Buch alle akademischen Hürden überwindet. «
(Gregor Dotzauer, Der Tagesspiegel, 01. 08. 2016)

»ein interessantes Gedankenexperiment für all jene, die sich mehr Bürgerbeteiligung und mehr direkte Demokratie wünschen»
(Spartacus, 30. 07. 2016)

»Reybroucks Buch ist angenehm zu lesen, es hat keine Längen und eine hohe Informationsdichte. «
(Timo Rieg, freitag. de, 05. 08. 2016)

»ein umwerfender Essay (. . .), (der) jeden ins Grübeln stürzt, der Wahlen für ein selbstverständliches und notwendiges Instrument moderner Demokratien hält. «
(Monika Dittrich, Deutschlandfunk Andruck, 08. 08. 2016)

»ein scharfsinniges Buch«
(Morgenpost am Sonntag, 14. 08. 2016)

»klar gedachter, elegant geschriebener Essay«
(Jean-Martin Büttner, Tages-Anzeiger, 30. 08. 2016)

»Ein diskutierenswerter Ansatz, gut lesbar, anschaulich und pointiert«
(Jürgen Plieninger, ekz. bibliotheksservice, 26. 09. 2016)

»ein in seinem argumentativen Vorwärtsdrang beeindruckender Essay«
(Mara Delius, Philosophie Magazin, Oktober/November 2016)

»»Gegen Wahlen« ist ein Buch, das man jeder Bürgerin und jedem Bürger nur empfehlen kann und auch jedem Berufspolitiker«
(Patric Seibel, www. mdr. de, 05. 10. 2016)

»Eine Anregung für die Zukunft partizipativer Politik, die über Wutbürgertum und »Empört Euch! « hinausgeht«
(Alexander Kluy, BUCHKULTUR, Oktober/November 2016)

»die Lektüre dieser glänzend geschriebenen und intellektuell anregenden Streitschrift (ist) zu empfehlen«
(Thomas Wagner, junge Welt, 18. 10. 2016)

»Ich empfehle diesen Denkanstoß allen, denen an einer Verbesserung der demokratischen Zustände gelegen ist«
(Ralph Wagner, www. kommbuch. com, 19. 10. 2016)

»so fulminant wie provokativ«
(Wolfgang Schütz, Augsburger Allgemeine, 08. 11. 2016)

»ein leidenschaftliches Plädoyer für die Selbstheilung der Demokratie mit ihren ureigensten Mitteln«
(Elisabeth von Thadden, Die ZEIT, 24. 11. 2016)

»Schlauer Essay«
(Andreas Fanizadeh, taz, 19. /20. 11. 2016)

»Ich finde diese Gedanken spannend. Sie sollten weitergedacht werden. «
(Gisela Ebmer, ORF, 20. 11. 2016)

»ein überzeugender Denkanstoß für die hochnotwendige Debatte zur Erneuerung unserer Demokratie«
(Rainer Springenschmid, radio FM4, 15. 12. 2016)

» Gegen Wahlen ist eine Streitschrift, ein intelligent aufgebautes und stringent argumentiertes Manifest für eine, auch in ihren Methoden, vielfältige Demokratie. «
(Wolfgang Ritschl, Radio Österreich 1, 13. 01. 2017)

»Ja, warum eigentlich nicht? «
(Bastian Berbner, Tanja Stelzer, Wolfgang Uchatius, Die ZEIT, 19. 01. 2017)

»eine These, die gerade mit Blick auf die politischen Zustände in den Vereinigten Staaten alles andere als abwegig erscheint«
(Alexander Marguier, Cicero, 02. 2017)

»ein bemerkenswerter und überzeugender Beitrag zur Zukunft der modernen Demokratie«
(Fritz Multrus, Forum Politikunterricht, 1/2017)

»Ein interessanter Ansatz, dessen Erfolg freilich nicht gewährleistet ist. «
(pro Zukunft, 3/2017)

»eine der interessantesten politischen Publikationen der letzten Jahre«
(Robert Chr. van Ooyen, Recht und Politik, 2017, Heft 3)

»ein bemerkenswerter und überzeugender Beitrag zur Zukunft der modernen Demokratie«
(Fritz Multrus, dvpb-bayern. de, 03. 01. 2017)

Besprechung vom 24.08.2025

Politik der Erde

Lässt sich das Klima durch einen globalen Bürgerrat retten?

Conference of the Parties", COP, ist der offizielle Name der Weltklimakonferenzen der UN, die jedes Jahr an einem anderen Ort stattfinden, diesen November im brasilianischen Belém. Mit den "Parties" sind die Unterzeichnerstaaten des Weltklimaabkommens gemeint - wie selbstverständlich sind es die verschiedenen Nationen, die den Planeten gemeinsam retten sollen. Dass das aber überhaupt nicht selbstverständlich, sondern im Gegenteil ein Unterfangen von höchst geringer Erfolgsaussicht ist, ist der ebenso einfache wie überzeugende Gedanke des Essays "Die Welt und die Erde", den der belgische Autor David Van Reybrouck gerade bei Suhrkamp veröffentlicht hat. Eine Welt, die aus lauter Nationen mit unterschiedlichen, oft widerstreitenden Interessen besteht, könne gar nicht in der Lage sein, gemeinsam über das Schicksal der Erde zu entscheiden. Das zu glauben, beruhe auf einer Vermischung der ganz verschiedenen Kategorien. Die Bedrohung des Erdballs erzwinge von der Diplomatie nach ihrer bilateralen und multilateralen Phase einen entscheidenden weiteren Entwicklungsschritt: Eine "planetare Diplomatie" sei gefragt; aus der Staatsräson müsse eine "Erdräson" werden.

Der souveräne Erzähler Reybrouck, den seine Bücher über Indonesien und Kongo bekannt gemacht haben, führt das plastisch durch eine Erinnerung an seinen Kinderglobus vor. Je nachdem, ob er dessen Beleuchtung an- oder ausknipste, wurde die eine oder die andere Bedeutung der Kugel sichtbar. "Licht aus: Ozeane, Flüsse und Gebirgszüge. Blau bis dunkelblau getönt das Meer, dunkelgrün bis hellorange das Land. Licht an: Die 'Politische Einteilung' der Welt! Jedes Land in einem anderen Farbton. Brasilien Gelb, Argentinien Rot, Chile Grün." Als Kind habe er Erde und Welt für ein und dasselbe gehalten, heute wisse er, dass das ein folgenschwerer Irrtum ist.

Was aber folgt daraus, wie lässt sich diese Einsicht in eine "Erdpolitik" übersetzen? Ohne eine "Relativierung nationalstaatlicher Souveränität" werde es nicht gehen, schreibt Van Reybrouck, doch hergebrachte Utopien wie eine Weltregierung, einen Weltstaat hat er dabei nicht im Sinn. Stattdessen lässt er den großen Anspruch etwas unvermittelt in das vergleichsweise bescheidene Konzept einer "Global Citizens' Assembly" münden, dem zufolge die internationalen Verhandlungen durch Versammlungen von im Losverfahren ausgewählten gewöhnlichen Bürgern aus aller Welt ergänzt werden sollen. Der Essay bekommt da etwas Aktivistisches: Auch die Präsidentschaft des diesjährigen COP30 macht sich die seit Jahrzehnten von Bürgerräten propagierte Idee zu eigen, sie verspricht eine "COP of People".

Schon früher hatte Van Reybrouck die Repräsentation per Los als Belebungschance für die Demokratie empfohlen (in dem Band "Gegen Wahlen" von 2016), doch als Ausdruck von so etwas Universellem wie einer "Erdpolitik" fußt der Vorschlag auf Voraussetzungen, die er selbst nicht diskutiert. Die unausgesprochene Idee dahinter ist ja offenbar, dass diese ausgelosten Menschen nichts als Menschen seien und daher unmittelbar zur Erde, ganz anders als die Lobbyisten und Staatsrepräsentanten mit ihren nationalen und wirtschaftlichen Interessen. Aber gibt es solche Erdwesen in der Wirklichkeit überhaupt? Wie übersteigen sie die unterschiedlichen Perspektiven ihres Herkommens und ihrer sozialen Schicht? Van Reybrouck erwähnt kulturelle Traditionen aus China (Alles unter dem Himmel), Indien (Die Welt ist eine Familie), Indonesien (Dorfversammlungen!) und Afrika (Ich bin, weil wir sind), die der Erdräson entgegenkämen, aber nur so kurz, dass dies reine Behauptung bleibt. Wie genau funktionieren die Versammlungen, wie kommt ein Konsens zustande, wie geht man mit Abweichungen um? Und wie können diese Diskurse Macht gewinnen? Solche Fragen müssten diskutiert werden, damit der Vorschlag mehr ist als eine rhetorische Figur. Er würde es verdienen. Mark Siemons

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

Bewertungen

0 Bewertungen

Es wurden noch keine Bewertungen abgegeben. Schreiben Sie die erste Bewertung zu "Gegen Wahlen" und helfen Sie damit anderen bei der Kaufentscheidung.

David van Reybrouck: Gegen Wahlen bei hugendubel.de