Auf Donna Leon und ihren Commissario Guido Brunetti ist immer Verlass. Auch der 21. Fall ist ein grundsolider Krimi, der sehr viel Venedig, Machtspiele und Familie Brunetti bietet.Ein Toter Mann, der anscheinend von niemanden vermisst wird, sorgt für Unruhe auf dem Commissariat. Es gibt kaum Anhaltspunkte, außer einer Erkrankung und einem Lederschuh.Wie und wo findet man die erste und schnellste Spur? Guido Brunetti könnte im Computer suchen, aber noch kann er mit dem neuen Gerät nicht so viel anfangen und so nimmt er (mal wieder) die Hilfe von Signorina Elettra in Anspruch.Langsam tauchen immer mehr Spuren auf, die Brunetti und Vianello aufnehmen und verfolgen. Dabei landen sie sogar auf dem Festland, in einem Schlachthaus und bei einem Tierarzt in der Praxis. Doch irgendwie passen die Teile noch nicht so richtig zusammen.Die Tour durch das Schlachthaus beschreibt die Autorin sehr deutlich und klar. Man kann die Tiere hören und das Blut riechen. Keine schönen Szenen, aber typisch für Donna Leon. Sie webt in jeden ihrer Brunetti-Fälle kleine politische und ethische Fragen mit ein, so dass man nicht direkt die Charaktere in schwarz oder weiß einteilen kann. Der Blick hinter die Fassade von Venedig und auf das Leben der Einwohner, die unter dem Massentourismus leiden, gefällt mir immer wieder gut. Die Autorin prangert schon lange den Massentourismus an und lässt ihre Charaktere darüber sprechen.Natürlich dürfen die Verschnaufpausen bei einem guten Essen, Wein oder Espresso nicht fehlen und schon fühlt man sich wieder mittendrin im Italienurlaub.