In Zeiten der Hoffnung | Die historische Familiensaga im 20. Jahrhundert

Mit dieser Geschichte startet die Reihe "Das Erbe der Winzerfrauen". Eine spannende Familiensaga um eine verbotene Liebe. Mein Interesse hat vor allem die Zeit, in der diese Geschichte spielt, geweckt. 1940 mitten im zweiten Weltkrieg, treffen der junge französischer Kriegsgefangene Jacques Legrand und Ella Gronau aufeinander. Die Umstände sind alles andere, als perfekt. Ganz im Gegenteil, ihre Liebe ist gefährlich und muss geheim gehalten werden. Eine Geschichte, die mich wirklich beeindruckt hat. Die Autorin hat hier eine Atmosphäre geschaffen, die von Angst, Vorsicht und Misstrauen, geprägt ist. Sie zeigt aber auch Hoffnung und Kampfgeist. Ich habe schon viele Romane aus dieser Zeit gelesen und es ist immer wieder aufregend, erschütternd, aber auch unterhaltsam, darin einzutauchen und die einzelnen Schicksale, auch wenn sie fiktiv sind, kennenzulernen. Die Charaktere, die hier agieren, wirken sehr überzeugend und realistisch. Sie spiegeln den Zeitgeist perfekt wider mit ihren Handlungen. Jetzt warte ich gespannt auf die Fortsetzung, um zu erfahren wie es mit Ella und Jacques weitergeht!

Die Autorin nimmt uns mit zur Familie Gronau in das Moseldorf Wingert im Jahr 1940. Während Deutschland über den Sieg Frankreichs triumphiert, geht es hier noch recht beschaulich zu. Die meisten Männer kämpfen an einer der vielen Fronten und die Frauen müssen schuften um alles am Laufen zu halten. Als der Familie Gronau der französische Kriegsgefangene Jaques zugeteilt wird, ist das für die Arbeit auf dem Hof eine große Erleichterung. Der junge Mann merkt schnell, dass er es hier gut getroffen hat, denn er wird genau so gut wie alle anderen Mitarbeiter behandelt. Das Mißtrauen zwischen Ella und ihm ist greifbar, ist in dieser Zeit aber auch nicht verwunderlich. Aber so nach und nach nähern sich beide an und es entsteht eine junge, verbotene Liebe. Doch wie soll das weiter gehen? Was mit solch verbotenen Lieben passiert konnten beide im Dorf mitverfolgen. Nicht alle sind mit dem, was in Deutschland vor sich geht einverstanden, aber regimetreue Fanatiker sind nicht weit und immer auf der Suche nach Menschen die sie denunzieren können. Sie marschieren ungefragt in die Häuser und kontrollieren ihre Nachbarn. Vor allem der Gestapo-Mann Johann, der sich am Leid Anderer ergötzt, liegt ständig auf der Lauer. Erschreckend auch, was mit Opa Gustav passiert. Im Alter etwas verwirrt und unberechenbar wird er einfach in eine Heilanstalt gesperrt und fällt schließlich der Euthanasie zum Opfer, bei der nicht lebenswerte Personen einfach aus dem Weg geräumt werden. Mich hat das Buch sehr berührt, schildert es doch auch detailliert die Grausamkeiten der damaligen Zeit in der niemand wusste wer ist Freund und wer ist Feind. Ich persönlich hätte mir noch ein bisschen mehr von der Geschichte zwischen Ella und Jacques gewünscht. Der Schreibstil der Autorin sehr flüssig und einfühlsam und ich hoffe die Geschichte der beiden Liebenden geht weiter.